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    Aus Fort Knox in die heimischen Tresore?  5212  2 Kommentare Über 80 Prozent sagen: „Ja, holt das Gold nach Deutschland!“

    Am Sonntag stimmen die Schweizer über das Goldreferendum ab. Die Goldinitiative der populistischen Schweizerischen Volkspartei fordert drei Dinge: Erstens soll die Schweizerische Notenbank (SNB) mindestens 20 Prozent ihrer Aktiva in Gold halten. Zweitens darf die SNB ihr Gold nicht verkaufen. Drittens sollen alle Goldreserven der Schweiz in der Schweiz gelagert werden. Dies hätte nicht nur Folgen für den Goldpreis, sondern vor allem für den Handlungsspielraum der Notenbanker, die die Forderung nach einem Mindestanteil an Gold verknüpft mit einem gleichzeitigen Verkaufsverbot als fundamentalen Denkfehler kritisieren (siehe: Gold-Referendum – Handlungsspielraum der Schweizer Notenbank in Gefahr).

    Hat das Referendum Signalwirkung für Deutschland?

    Die Forderung der Schweizer Goldinitiative, sämtliche Goldbestände zurück in die Schweiz zu holen, sorgt auch hierzulande für Aufsehen. Ist ein ähnliches Szenario auch in Deutschland denkbar? Immerhin wuchs zuletzt der Druck auf die Bundesbank, zumindest einen Teil ihres Goldes nach Deutschland zurückzuholen. Aus diesem Grund befürchten Deutsche Notenbanker nun, dass die Deutschen sich an den Schweizern ein Beispiel nehmen und ebenfalls die Lagerung aller Goldbestände im eigenen Land fordern könnten (Siehe: "Gold zurück in die Heimat" - auch in Deutschland denkbar?).

    Deutschland verfügt über ein Goldbestand von gut 3386 Tonnen und damit über die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Knapp die Hälfte davon lagert bei der US-Notenbank Federal Reserve in New York, rund ein Drittel ist im Bestand der Deutschen Bundesbank. Der Rest verteilt sich auf die Bank of England in London und die Banque de France in Paris.

    Das sagt Deutschlands größte Finanz-Community wallstreet:online

    Deutschlands größte Finanz-Community hat dazu eine eindeutige Meinung: Bei einer Umfrage mit 2708 Teilnehmern auf www.wallstreet-online.de sprechen sich 82,94 Prozent dafür aus, das Gold der Bundesbank in Deutschland zu lagern. Lediglich 8,90 Prozent meinen, das Gold sollte an den Goldhandelsplätzen zur Verfügung stehen und 8,16 Prozent wollen zumindest die Hälfte des Bundesbank-Goldes nach Deutschland holen.

    Aber wäre das überhaupt möglich? Die Finanz-Community wallstreet:online fragte deshalb: „Befinden sich die deutschen Goldreserven im Depot der US-Notenbank und könnten ausgeliefert werden?“ Mit 70,26 Prozent äußert die Mehrheit der Befragten die Meinung, dass die Goldbestände größtenteils beliehen oder verliehen sind und nicht ausgeliefert werden können. 12,30 Prozent meinen, das Gold zwar vorrätig, könnte aber aus politischen Gründen nicht ausgeliefert werden. Nur 17,44 Prozent betonen, die Goldbestände seien bei der US-Notenbank Federal Reserve vorrätig und könnten ausgeliefert werden.

    Vertrauen in Partnernotenbanken vs. Verschwörungstheorien

    Das Community-Mitglied Ines43 hat hierzu auf wallstreet:online eine klare Meinung: „Selbstverständlich hat der allergrößte Teil der deutschen Goldreserven in Deutschland zu liegen. Wenn die USA das Gold nicht herausrücken wollen, kann man die Goldreserven ja in den USA verkaufen, auf dem Weltmarkt wiederkaufen und in Deutschland einlagern.“

    Gold ist beständig meint, Keilfleckenfarbe: „Ich weiss nicht, was in 50 Jahren der $, der € oder der Yen noch wert sind, aber ich weiß, ich bekomme für Gold immer etwas. Für eine solide Haushaltpolitik und Glaubhaftigkeit solle ein Staat immer Gold haben. Gold ist Geld und Geld ist Macht.“

    Es sollte „unverzüglich ein Audit aller Deutschen Goldbestände durchgeführt und die Ergebnisse offengelegt werden. Ich möchte auch wissen welche Bestände an wen verliehen sind. Nur Wahrheit schafft Klarheit und kann die vielen offenen Fragen aus dem Raum schaffen“, fordert das Community-Mitglied Sweetbull.

    „Werte nutzlos zu lagern, schafft keinen Mehrwert. Erst wenn sie bewegt werden bilden sich Marktpreise“ sagt Paral und ergänzt: „Den Anspruch auf Herausgabe hat man trotzdem, auch wenn sie es verkauft hätten. Also warum den unsinnigen Transport und Aufbau eines Lagers mit Dauerbewachung? Wir können es ja eh nicht verkaufen.“

    EILute betont wiederum in diesem Zusammenhang: „Diese Diskussion ist unsinnig und befördert nur Verschwörungstheorien. Die Währungsreserven der Bundesbank, die sicher ein Vielfaches des Goldbestandes sind, werden ja auch nicht in bar angefordert und dann im Keller gelagert.“ Und Bernecker1977 bringt noch einen andern Aspekt ins Spiel: „Viel wichtiger ist mir eher die Frage, ob eine Kopplung der Reserven an GOLD noch zeitgemäß ist und nicht andere Werte hier das Gold ablösen sollten - sprich: Gold verkaufen und sowas wie einen Staatsfond (nach Vorbild Norwegens) auflegen?“




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