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    UBS-Experte  1286  0 Kommentare „Inflation zieht 2015 wieder an“

    Beim €uro-Roundtable in München gab Dirk Effenberger, Anlagestratege bei UBS, einen Ausblick auf die Entwicklung der Finanzmärkte und Geldpolitik im kommenden Jahr.

    Beim €uro-Roundtable von €uro Advisor Services in München stand das kommende Jahr im Mittelpunkt. Die Experten von fünf Fondsgesellschaften diskutierten über die „Trends 2015“. Dirk Effenberger, Leiter Marktrisiken im Chief Investment Office der UBS, geht davon aus, dass die Inflation in der Eurozone im kommenden Jahr auf 1,0 Prozent steigen wird. Im Interview spricht er zudem über die Entwicklung des Euroraums, die Herausforderungen der Zentralbanken und warum er 2015 in erster Linie auf Aktien setzt aber auch bestimmte Anleihen im Auge hat.

    FundResearch: Es war in diesem Jahr auffällig, dass sich viele Volkswirte mit ihren Ausblicken geirrt haben. Nahezu alles verlief anders als vorhergesagt. Wie konnte das passieren?

    Dirk Effenberger: Ist das so? Das Wirtschaftswachstum war sicher etwas schwächer als erwartet. Grundsätzlich aber konnten in 2014 die großen Ökonomien wie erwartet ihren Wachstumspfad und damit die Erholung von der großen Finanzkrise 2008 fortsetzen. Auch die von den meisten Ökonomen aufgestellte Hypothese, dass das Wachstumspotenzial generell niedriger ausfällt als vor der Krise, hat sich als gangbar erwiesen.

    FundResearch: Geht die Aktien-Hausse 2015 weiter?

    Dirk Effenberger: DAX-Anleger haben von einer Hausse in diesem Jahr wenig mitbekommen. Der deutsche Aktienindex ist in etwa dort, wo er zu Jahresbeginn stand. Aber ja, auf globaler Ebene haben die Aktienmärkte zumindest in den großen Märkten haussiert. Das sollte, wenn auch mit einigen Unterbrechungen, ebenfalls 2015 möglich sein. Bei null Prozent Zinsen fehlt es an alternativen liquiden Anlagemöglichkeiten. Der US-Aktienmarkt dürfte aber auch 2015 besser abschneiden als die europäischen Märkte. Sowohl die Gewinnaussichten der Unternehmen als auch die ökonomische Wachstumsdynamik ist dort wesentlich ausgeprägter. Mit 2,5 bis drei Prozent erwarten wir in den USA für 2015 die höchste BIP-Wachstumsrate seit der Finanzkrise.

    FundResearch: Die Krise im Euroraum ist nach wie vor nicht ausgestanden. Wird es 2015 besser?

    Dirk Effenberger: Richtig, die Krise ist keinesfalls ausgestanden. Bei den Peripherieländeranleihen ist es in letzter Zeit verdächtig ruhig geworden. Nicht nur der Renditeabstand zu deutschen Bundesanleihen, auch das Niveau der Umlaufrenditen ist äußerst gering. Portugal und Spanien konnten sich in den letzten 50 Jahren nie zu günstigeren Nominalzinsen refinanzieren als im aktuellen Umfeld. Es gibt also durchaus das Potenzial von Rückschlägen, sollte die Wirtschaft nicht anziehen und die EZB nicht in der Lage sein, eine Deflation zu verhindern. Dann würde eine anhaltende Fiskalkrise auf eine konjunkturelle Krise stoßen. Das ist kein angenehmer „Cocktail“ für die Märkte. Aus makroökonomischer Sicht gibt es allerdings durchaus Anzeichen der Hoffnung. Vor allem die Abwertung des Euro dürfte sich in den nächsten Monaten positiv bemerkbar machen. Wir rechnen damit, dass die Wirtschaft in der Eurozone in 2015 um etwa 1,2 Prozent wächst.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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