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    Kauf von Staatsanleihen  2547  0 Kommentare Quantiative Easing - die letzte Hoffnung der EZB?

    Nachdem der Euro am Mittwoch gegenüber dem Dollar auf ein Jahrestief gefallen ist, blicken Anleger einmal mehr gebannt auf die Europäische Zentralbank (EZB). Folgt sie dem Beispiel der US-Notenbank und installiert ihr eigenes Programm à la ‚Quantitative Easing‘? Das dürfte den Euro weiter schwächen – aber am Ende neue Investitionen bewirken, glaubt der Chefanleger der Deutschen Bank. 
     
    Die Devisenanalystin der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, jedoch glaubt nicht, dass die EZB allzu schnell ein Programm zum Kauf von Staatsanleihen realisieren wird. Vom Euro erwartet sie daher eher eine Seitwärtsbewegung, schreibt das „Wall Street Journal Deutschland“. „Die EZB hat die Tür für Staatsanleihenkäufe verbal schon weit aufgestoßen, sie wird aber erst einmal den neuen LTRO am 11. Dezember abwarten“, erklärt Nguyen.
     
    Andere Experten hingegen glauben, dass die EZB gezielt auf einen schwächeren Euro hinarbeiten könne. Noch könne die Euro-Zone den schwachen Euro nicht zu ihrem Vorteil nutzen, da der noch schwächere japanische Yen den Markt bestimme. Dieser ist nach einer erneuten geldpolitischen Lockerung der Bank of Japan am Mittwoch auf den niedrigsten Dollar-Kurs seit sieben Jahren gefallen, schreibt WSJ.
     
    Wie wallstreet:online bereits berichtete, gibt es Vermutungen, die EZB könne ein Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen als eigene Waffe im Währungskrieg einsetzen, um so den Euro-Kurs noch weiter zu drücken und den Unternehmen der Währungszone so Spielräume zu bieten (mehr dazu siehe: Aufkauf von Staatsanleihen – Europas Waffe im Währungskrieg).
     
    Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, jedenfalls sieht die aktuell steigenden Aktienkurse als Anzeichen, dass die EZB in naher Zukunft Staatsanleihen kaufen wird. Im Interview mit der „WirtschaftsWoche“ erklärt Stephan, die Deutsche Bank erwarte, „dass die EZB im Frühjahr 2015 damit anfangen wird, Staatsanleihen zu kaufen“. Andernfalls sieht Stephan großes „Enttäuschungspotenzial im Markt“, obgleich er nicht erwartet, dass ein solches Programm in der Euro-Zone ähnlich stark wirken könnte wie in den USA. 
     
    Chancen für die Euro-Zone sieht der Anlagestratege hingegen im schwachen Euro. Dieser könne bis Ende nächsten Jahres auf bis zu 1,15 Dollar fallen. Mit Hilfe steigender Exporte könnten die Unternehmen so ihre Gewinne steigern – und letzten Endes wären „auch Investitionen wieder ein Thema“, so Stephan. Doch stößt eine gewollte Abwertung des Euro nicht auf Gegenwehr? Wie wallstreet:online berichtete, rechnet Henrik Müller vom „manager-magazin“ mit Gegenreaktionen anderer Notenbanken. Stephan hingegen erwartet keinen Währungskrieg. „Ein wachsendes Europa ist auch für die USA gut“, sagt er in dem Interview. 
     
    Trotz erwarteter Wachstumsdellen im Winter blickt der Chefanleger der Deutschen Bank deshalb voller Optimismus auf die Entwicklung des Dax. Für 2015 hält er „ein Plus von gut neun Prozent“ für möglich. Dennoch seien auch Sorgen um eine Blase berechtigt, sagt Stephan. Insbesondere für den Fall, dass das Aufkaufprogramm nicht dazu führt, dass Unternehmen Gewinne steigern und in der Folge investieren, sieht der Stratege „tatsächlich die Gefahr einer Blase, da die Anleihemärkte mit dem EZB-Geld vollgepumpt werden“. 
     




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