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    Rubel-Krise  4050  0 Kommentare Können Devisenverkäufe das Rubel-Desaster verhindern?

    Nun also doch auf die drastische Art: Das russische Finanzministerium hat am heutigen Mittwoch mit dem Verkauf seiner Devisenreserven begonnen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa-AFX“ unter Berufung auf Bloomberg. Grund ist der dramatische Rubel-Niedergang.

    Bereits seit Mitte dieses Jahres sinkt der Wert des Rubels gegenüber dem US-Dollar. Zunächst nur langsam, seit Ende November jedoch ist der Wertverfall umso dramatischer, wie der 1-Jahres-Chart zeigt.  Bekam man für einen Dollar am 24. November noch rund 45 Rubel, so sind es derzeit über 65 Rubel. Am Dienstag lag der Wechselkurs zwischenzeitlich sogar bei deutlich mehr als 75 Rubel pro Dollar.

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    US-Dollar und Rubel im 1-Jahres-Chart:

    Entwicklungen, die auch ausländische Konzerne in Russland vor gewaltige Probleme stellen. Wegen der extremen Schwankungen des Rubels sah sich Apple genötigt, den Online-Shop zu schließen. „Unser Online-Shop in Russland ist derzeit nicht verfügbar und wir überarbeiten die Preise“, zitiert „dpa-AFX“ den Apple-Sprecher Alan Hely. Der Grund ist nahezu banal: Wegen des immer dramatischer schwächelnden Rubel kommt Apple mit Preiskorrekturen nicht hinterher. Bereits Ende November hatte der Konzern die Preise laut „Spiegel-Online“ um durchschnittlich mehr als 20 Prozent gehoben. Von einem Tag auf den Anderen. Doch auch diese Preiserhöhung reicht nun nicht mehr aus.

    Droht der Kollaps?

    Und Apple steht mit diesem Problem längst nicht alleine da: Wegen des rapiden Wertverlusts des Rubels erhöhen viele europäische Unternehmen ihre in Russland geltenden Preise. Das führt jedoch dazu, dass viele ausländische Produkte für Russen unerschwinglich werden, berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. Es stellt sich die Frage, wo diese Talfahrt enden soll? Bereits Anfang der Woche berichtete wallstreet:online, dass Russlands Wirtschaft der Kollaps droht (siehe: Luxusautos gegen Rubel-Krise - Russlands Wirtschaft droht "Finanzkollaps").

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    Können Devisenverkäufe das Desaster verhindern?

    Um den Einbruch des Rubel zu stoppen, geht der Kreml nun in die Vollen: Devisen von bis zu sieben Milliarden wolle Russland verkaufen, berichtet „Spiegel-Online“. Gleichzeitig erklärte das Ministerium, der Rubel sei stark unterbewertet. Die Antwort in Form eines Aufschwungs folgte prompt: Im Vergleich zu Dienstagabend legte der Rubel gegenüber dem US-Dollar um knapp neun Prozent zu, heißt es. Im Vorfeld des neuerlichen Vorstoßes war die russische Zentralbank bereits mit ihrem Versuch gescheitert, den Devisenmarkt mittels einer Leitzinsanhebung auf 17 Prozent zu beruhigen. Der 5-Tages-Chart zeigt derweil deutlich, dass der Rubel noch immer unter dem Wert vom Wochenbeginn notiert. 

     

    Internationale Banken fürchten Kredit-Ausfälle

    Wegen der finanziellen Schieflage drohen zusätzlich Kredit-Ausfälle. Auch viele internationale Banken fürchten deshalb um ihre Gelder. Für die französischen Banken stehe dabei am meisten Geld auf dem Spiel, berichtet das "manager-magazin" mit Blick auf eine Statistik der Bank für internationalen Zahlungsausgleich. Die deutschen Banken haben ihre in Russland vergebenen Kredite demnach binnen eines Jahres um ein Drittel gekürzt.

    Wie dramatisch die Lage ist, bekamen auch einige Superreiche im eigenen Geldbeutel spüren: In zwei Tagen verloren sie zehn Milliarden Dollar, berichtet das "Handelsblatt". Insbesondere einer leidet unter den Verlusten. Leonid Mikhelson, Vorstandsvorsitzender von Russlands zweitgrößtem Erdgasproduzenten Novatek, verlor seit Jahresbeginn bereits 8,7 Milliarden. Glück für ihn, dass noch 9,2 Milliarden Dollar übrig sind. Prozentual noch mehr hat Wladimir Jewtuschenkow verloren, sein Vermögen schrumpfte um knapp neunzig Prozent. 




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    Rubel-Krise Können Devisenverkäufe das Rubel-Desaster verhindern? Nun also doch auf die drastische Art: Das russische Finanzministerium hat am heutigen Mittwoch mit dem Verkauf seiner Devisenreserven begonnen. Grund ist der dramatische Rubel-Niedergang. Auch ausländische Firmen und Oligarchen zittern

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