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    Hohe Volatilität  998  0 Kommentare Ein wilder Jahresstart an den Märkten

    „Die Märkte sind wild in das Jahr 2015 gestartet: Die Staatsanleihen der Kernländer sind weiter gefallen, der Ölpreis wurde unter 50 USD je Barrel gehandelt und die Volatilität hat generell zugenommen. Doch ‚wild‘ heißt nicht ‚schlecht‘ – der fallende Ölpreis wird das globale Wirtschaftswachstum weiter fördern.“Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers

    Die derzeit niedrigen Renditen für US-Anleihen kann Chris Iggo, CIO Fixed Imcome bei AXA Investment Managers nicht nachvollziehen. „Ich denke nicht, dass der langfristige Wirtschaftsausblick für die USA die aktuell niedrige Durchschnittsrendite von Anleihen rechtfertigt“, so der Experte. Manche Kommentatoren erklärten dies damit, dass die Investoren davon ausgingen, dass Wachstum wie  auch Inflation für lange Zeit niedrig blieben, und dass  die Fed die Zinsen in den nächsten zehn Jahren kaum über die zwei Prozent erhöhen werde. Doch Iggo fordert hier einen Realitätsabgleich: Tatsächlich hätten die USA ein reales Wirtschaftswachstum von bis zu vier Prozent, während sich die Inflation zwischen 1,0 und 1,5 Prozent bewege. Somit liege das nominale BIP-Wachstum bei mehr als 5 Prozent.

    Das Wachstum wird laut Iggo durch den niedrigen Ölpreis und die Verbesserungen am Arbeitsmarkt sogar noch gefördert. „Öl ist für den Wirtschaftsausblick enorm wichtig geworden. Die niedrigen Preise stärken das globale Wirtschaftswachstum“, sagt Iggo. Kurzfristige Folgen wie beispielsweise der Einnahmeverlust ölexportierenden Länder und die damit zunehmende Zurückhaltung von Investoren dürften selbstverständlich nicht ignoriert werden. Dennoch denkt der Investmentexperte, dass die langfristigen Auswirkungen positiv sein werden. „Die Ölpreisbewegung  ist relativ und sollte  langfristig keine  Auswirkungen auf das allgemeine  Preisniveau haben. Außerdem haben die Verbraucher somit mehr Geld für andere Waren und Dienstleistungen  zur Verfügung, was wiederrum eine Erhöhung der Preise unterstützt“, erklärt Iggo.

    Darum müsse die Fed ihre Zinsen für das kommende Jahr deutlich anheben. Sollten Staatsanleihen trotz robusten Wachstums weniger Rendite bringen, drohten Spekulationsblasen, eine steigende Inflation und finanzielle Instabilität. „Ich glaube, dass die Renditen von  Staatsanleihen steigen werden – allerdings denke ich nicht, dass sie – unter Berücksichtigung des  langfristigen Wirtschaftsausblicks – angemessen zunehmen werden“, so Iggo.

    In Europa hingegen ist nach Meinung des Experten die Realverzinsung zu hoch. Die EZB müsse darum für Stabilisierung sorgen und die Inflationserwartungen umkehren. „Wie die EZB dies bewerkstelligt, bleibt abzuwarten. Um effektiv zu sein, muss die  EZB ein umfangreiches Wertpapier-Ankaufprogramm starten und das bedeutet vor allem den Kauf von Staatsanleihen. Die weiteren Entwicklungen im Jahr 2015 bleiben also spannend.“ 





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