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    Der schwache Euro  8223  7 Kommentare Die Euro-Schwäche: Folgen für Konsumenten

    Seit Monaten fällt der Euro. Er fällt und fällt und Konsumenten fragen sich: Was bedeutet das für mich? Sicher, der Urlaub in den USA dürfte teurer werden. Aber sonst?

    Gegenüber dem US-Dollar ist der Verlust besonders drastisch. Kostete ein Euro im Frühjahr 2014 noch knapp 1,40 US-Dollar, liegt der Preis für denselben Euro heute unter 1,20 US-Dollar. 20 Cent in weniger als zwölf Monaten. Doch es ist längst nicht nur der Sommerurlaub, der deswegen stärker als sonst ins Portmonee schlägt. Auch die Euro-Preise für importierte Güter steigen. Und das bekommt auch der daheim gebliebene Konsument zu spüren.

    Ein Beispiel sind die Benzin-Preise. Ganz Auto-Deutschland weiß bestens darüber Bescheid, dass die Preise für Öl kräftig gefallen sind. Schließlich machen sich die gesunkenen Preise bei jedem Besuch an der Tankstelle bemerkbar. Preise knapp über einem Euro begeistert viele Autofahrer. Die „Welt“ berichtet, der Preis für Diesel sei noch vor zwei Jahren knapp 50 Prozent höher gewesen. Doch, und das wissen viele nicht, Öl ist sogar noch günstiger, als es die aktuellen Preise an den Zapfsäulen glauben lassen.

    Der Diesel-Preis könnte erstmals seit nahezu zehn Jahren sogar unter einem Euro liegen, heißt es. Könnte, wenn der Euro nicht so schwach wäre. Denn Öl wird, wie so vieles, in US-Dollar gehandelt. Der in US-Dollar zu zahlende Preis für Öl ist in der jüngsten Vergangenheit dramatisch gesunken. Gleichzeitig aber ist, wie eingangs beschrieben, der Euro immer schwächer geworden. Statt 1,40 US-Dollar kostet ein Euro nur noch 1,20 US-Dollar. Oder andersherum formuliert: Um einen US-Dollar zu bekommen, muss ein immer größerer Euro-Betrag hingelegt werden. Beim Tanken mag das wegen des günstigen Öls nicht negativ auffallen. Doch was, wenn Smartphones und Bekleidung wegen steigender Importpreise teurer werden?

    Der Euro und die Verbraucher

    „Aus der Sicht der Verbraucher ist ein sinkender Euro schlecht“, zitiert die Zeitung Simon Junker, stellvertretender Leiter der Abteilung Konjunkturpolitik beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. „Der Einkommensefefkt ist negativ – man kann sich weniger leisten als zuvor.“ Doch viele Ökonomen halten die aktuelle Entwicklung für das geringere Übel als die wegen der stagnierenden Wirtschaft sinkenden Preise (siehe: Fluch oder Segen: Verschlimmert Quantitative Easing die Deflationsspirale?). Kurzfristig jedoch dürften kaum Effekte zu sehen sein, erklärt der Chefökonom des Ifo-Instituts, Timo Wollmershäuser, dem Bericht zufolge: „Gerade in großen Währungsräumen wie dem Euro findet man die Effekte von Wechselkursveränderungen erst mit großer Verzögerung und abgeschwächt wieder.“




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