APM Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Dez. 2014
Überblick
Im Dezember tendierte der Edelmetallsektor uneinheitlich. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +0,6%, Gold um +1,5%, Silber um +1,6%, der MV
Junior Gold Mines Index hingegen fiel um –5,1% (alle Werte in USD).
Technik
Der Dezember verlief auch für die Maßstäbe des Sektors sehr volatil — bei den Goldaktien des HUI Index lag die Tagesveränderung an knapp 1/3 der Handelstagen bei über 6%, die
30-Tages-Volatilität erreichte 66,8%. Ähnliche Werte wurden nur in der Finanzkrise 2008 überschritten, die gehandelten Stücke der großen Goldaktien ETFs liegen aktuell aber volumenbereinigt (und
absolut) mehr als das 10fache über den Niveaus von damals. Trotz dieser Zahlen wurde der Preis netto kaum bewegt, Käufer und Verkäufer scheinen sich die Waage zu halten.
Global Macro
Das Jahr 2014 wurde entscheidend von der unterschiedlichen Wahrnehmung der Wirtschaftsentwicklung und der zugehörigen Zentralbankintervention in den USA, Europa und dem Rest der Welt geprägt. Wurde
in den USA bis zuletzt mit einer allgemeinen Erholung und damit abnehmender Zentralbankintervention gerechnet, wurde in Europa und dem Rest der Welt bereits sehr früh von zunehmend schwachem
Wirtschaftswachstum und erweiterter Zentralbankintervention ausgegangen.
Diese Wahrnehmung bewirkte eine insgesamt freundliche Aktienmarktentwicklung in den USA, während der Rest der Welt doch recht deutlich hinterher hinkte. In bestimmten Bereichen der Marktperipherie kam es ferner zu einer zunehmenden Risikoneigung, beispielsweise bei Aktien mit geringerer Marktkapitalisierung, als auch in einigen Emerging Markets Ländern.
Rohstoffe insgesamt verzeichneten Kursverluste, anfangs noch moderat im Zuge vereinzelter Meldungen nachlassender Nachfrage, in der zweiten Jahreshälfte dann deutlich. Rohöl halbierte sich binnen 5 Monaten und folgte damit der Kursentwicklung des Eisenerzes, welches seit 2011 circa 2/3 seines Wertes verloren hatte. Der andere wichtige Rohstoff der Industrieproduktion—Kupfer—tendierte noch lange seitwärts, hat aber in den letzten Wochen nun auch deutlich verloren.
Die Anleihenmärkte spiegelten die Erwartungen zu der weiteren Wirtschaftsentwicklung und Zentralbankintervention am differenziertesten wider. In Europa stiegen die Anleihen im Jahresverlauf konstant und deutlich über das gesamte Laufzeitspektrum, mit wenig Differenzierung nach der Kreditqualität. Ähnliches war im Rest der Welt zu beobachten, wie bei den Aktien wurden aber in den Peripheriemärkten Risikoaufschläge verlangt. In den USA waren eher die längeren Laufzeiten gefragt, die kürzeren Laufzeiten veränderten sich kaum, und auch hier wurde sehr stark nach Kreditqualität differenziert.