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    EUR/USD  3119  2 Kommentare Nächste Zielmarke bei 1,10 USD?

    Auch am Tag nach der historischen EZB-Sitzung bleibt die gute Stimmung an den Börsen bestehen. Das ist vor der am Wochenende stattfindenden Griechenlandwahl nicht selbstverständlich. Aber am Ende überschattet die europäische Version von QE alles.

    Die Gründe für die bevorstehende Liquiditätsschwemme sind offensichtlich. Sinkende Preise und Rekordarbeitslosigkeit in den südlichen Euro-Peripheriestaaten könnten die EZB zu diesem Schritt gezwungen haben. Ein nachhaltiger Aufschwung, so wie er in den USA zuletzt gesehen wurde, ist aber immer noch kein Selbstläufer. Zu einem substantiellen Aufschwung gehören, wie Bundeskanzlerin Merkel gestern in Davos meinte, in erster Linie Strukturreformen in den betroffenen Staaten.

    Ein Blick auf die Zentralbankbilanz der EZB zeigt, warum sie die „dicke Bazooka“ auspackt. Die Bilanz der EZB schrumpfte in den letzten 2 Jahren von ca. 3200 Milliarden Euro auf momentan 2168 Milliarden Euro. Der Turnaround kommt nun also vehement und mit aller Kraft, die Mario Draghi und dem EZB-Direktorium zur Verfügung stehen.

    Insgesamt soll die Bilanz um 1140 Milliarden Euro bis September 2016 verlängert werden. Davon wird der weitaus größte Teil in Anleihen mit Laufzeiten von 2 bis 30 Jahren gepumpt. Im Chart ist ebenfalls der Verlauf der Zentralbankbilanz der Fed zu sehen, deren Bilanzsumme momentan bei 4462 Milliarden US-Dollar liegt.

    Die entstandene Lücke im Verlauf der beiden Bilanzen wird sich also schließen. Damit bleiben die Aussichten für den EUR/USD weiterhin schwach, denn der geldpolitische Zyklus der USA zeigt genau in die andere Richtung.

    Die Marke von 1,10 USD könnte eine erste Zielmarke in dem mittlerweile crashartigen Kursverlauf des Wechselpaares darstellen. Eine großzügige Kurserholung könnte also vorerst auf sich warten lassen. Hierfür müsste der Kursverlauf erstmal einen Boden in einem Zeitraum von zwei bis drei Wochen ausbilden.

    Die Zinserhöhungsdiskussion in den USA könnte in den nächsten Monaten für zusätzlichen Druck auf die europäische Einheitswährung sorgen. Die Parität zum US-Dollar könnte demnach ein erstes Ziel in dem übergeordneten Abwärtstrend sein. Bis dahin sind es aber noch ein paar Pips.

     



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    Oliver Bossmann
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    Oliver Bossmann ist bei ETX Capital als Marktanalyst tätig. Er arbeitet seit über zehn Jahren in der Finanzbranche und hat sich auf den Bereich CFD- und FX-Trading spezialisiert. Zuletzt war er bei dem amerikanischen Forex-Broker FXCM als Marktanalyst angestellt und leitete den Unternehmensbereich FXCM Research in Deutschland. Bis 2009 verwaltete er als Head of Trading beim Broker FX Flat private und institutionelle Kundengelder in Form eines Managed Accounts.
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    Verfasst von 2Oliver Bossmann
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