Nobelpreisträger mit steiler These
Griechische Aktien - Es ist Zeit, für ein "spektakuläres Investment"
Die Kurse an der Athener Börse sind eingebrochen. Die neue Koalition revidiert Reformen und setzt damit die Unterstützung der Troika aufs Spiel. Der perfekte Zeitpunkt, um griechische Aktien zu kaufen. Zumindest sagt das einer, der es wissen muss: Nobelpreisträger Robert Shiller.
Die Neuwahlen in Griechenland haben Europa aufgewühlt. Zwar zeigten sich viele Politiker nach außen entspannt, doch die Diskussionen über einen Schuldenschnitt für Griechenland sind voll in Fahrt (lesen Sie hierzu auch: Schuldenschnitt für Griechenland - richtiger oder falscher Pfad?). Betont gelassen reagierte der Dax – ganz im Gegenteil zum Athener Aktienindex ASE. Dieser geriet in heftige Turbulenzen. Warum dürfte klar sein. Ohne einen Kompromiss zwischen den Forderungen des neuen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras und den Forderungen nach einem Fortsetzen der Reformpolitik von Seiten der Gläubiger droht Griechenland ein Leck an liquiden Mitteln. Anleger zogen deswegen in Scharen Gelder aus ab. So weit, so düster.
Doch Robert Shiller, seit 2013 Nobelpreisträger für Wirtschaft, sieht in dem massenhaften Verlassen des griechischen Marktes eine Überreaktion der Anleger. Und er geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er die These aufstellt, es sei Zeit für „ein spektakuläres Investment“ in griechische Aktien. Bitte, was? Eine solche These muss selbst ein Nobelpreisträger erklären. Und Shiller gibt durchaus zu, dass es sich seltsam anfühlen möge, gerade jetzt in Griechenland zu investieren. Aber er weist auch auf den lukrativen Anreiz griechischer Aktien hin. Deren Kurse seien „niedriger als alles, was ich in den USA jemals gesehen habe“, zitiert das „Handelsblatt“ den Ökonomen.
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Shiller interpretiert die niedrigen Kurse so, dass griechische Aktien aufgrund der durch die Wahlen entstandenen Unsicherheit unterbewertet seien und sieht „Gewinnpotenzial“. Gerade solche Investitionen, die auf den ersten Blick nicht richtig aussähen, seien besonders lukrativ, erklärte er laut „Bloomberg“ auf einem von Barclays veranstalteten Forum. Und Shiller muss es wissen. Schließlich erhielt er seinen Nobelpreis für „Modelle zu den Schwankungen von Aktienkursen und anderen Vermögenspreisen“, berichtet das „Handelsblatt“.