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    Agrar-Investitionen  6421  0 Kommentare Mit Wald und Wiese gegen Crash und Krise? - Das Geschäft mit dem grünen Gold

    Was tun, wenn die Börse mal wieder crashed, Draghis Geldschleusen das Geld entwerten oder Negativzinsen die Ersparnisse auffressen? Richtig, man investiert in sichere Anlagen.

    Ganz oben auf der Liste: Gold, der Inbegriff von Sicherheit. Womöglich nicht ganz so sicher, dafür aber umso rentabler und deshalb ebenfalls ganz oben in der Beliebtheitsskala: Öl. Allerdings haben sowohl das echte als auch das schwarze Gold in den letzten Monaten nicht unbedingt die beste Performance hingelegt. Höchste Zeit, sich nach was Neuem umzugucken. Wie wäre es beispielsweise mit grünem Gold?

    Das Geschäft mit dem grünen Gold boomt

    Der Kauf von Bodenflächen – grünem Gold – boomt, oder wie das „manager-magazin“ schreibt: „Seit fünf bis sechs Jahren gibt einen regelrechten Run auf Wiesen, Wälder und Weinberge. (…) Das Land selbst ist weitgehend ausverkauft, die Preise steigen. Ein fruchtbares Geschäft.“ Fakt ist: Die Bodenpreise sind in den letzten Jahren regelrecht durch die Decke gegangen, trotzdem hält die Jagd nach Ackerland und Co. unvermindert an.

    Und jeder will mit dabei sein. Egal ob Staatsfonds, Hedgefonds, Adelsfamilien oder reiche Privatpersonen – sie alle kaufen Bodenflächen oder Aktien von Landbesitzern. Simon Wolks vom Landwirtschaftsunternehmen Germanagrar sagte gegenüber dem „manager-magazin, die Hälfte aller deutschen Industriellenfamilien verfüge mittlerweile über Agrarimmobilien.

    Strategische Investition inklusive Inflationsschutz

    Die Gründe für die steigende Nachfrage liegen auf der Hand: Eine wachsende Weltbevölkerung verbunden mit einem sinkenden Anteil an fruchtbarem Boden machen Ackerländer zu einer strategischen Investition. Eine Investition, die überdies einen gewissen Schutz vor Inflation bietet. Denn in Zeiten, in denen Rohstoffe wie Weizen und Mais immer teurer werden, steigt auch die Nachfrage nach Farmland, was wiederum die Bodenpreise in die Höhe treibt.

    Tatsächlich raten immer mehr Experten, einen Teil des Vermögens in Agrarflächen zu investieren. Auch die beiden Crashpropheten Matthias Weik und Marc Friedrich empfehlen, sich mit solchen Sachwerten gegen den finalen Kollaps zu wappnen: „Machen Sie es wie der clevere Adel seit Jahrhunderten und investieren Sie in Sachwerte wie Land, Wald, Acker, Edelmetalle und direkte Unternehmensbeteiligungen.“ (Lesen Sie hierzu: „Volkswirtschaftlicher Wahnsinn“ – Crashpropheten warnen vor gefährlichem Jahr 2015).

    Zu schön um wahr zu sein

    Also schnell los, eine geeignete Ackerfläche suchen? Immerhin könnte sich der Gang unter die Landwirte auch in Sachen Partnersuche lohnen, spätestens wenn plötzlich ein bekannter privater Fernsehsender vor der Tür steht. Da gibt es nur ein kleines Problem: In Deutschland sind schon so gut wie alle Flächen weg. Investoren müssen auf der Suche nach geeignetem Boden längst in fernere Länder schweifen, etwa nach Südamerika, Osteuropa oder Afrika.

    Darüber hinaus ist es gewiss kein Zufall, wenn der Besitz von Agrarflächen oder Wäldern vor allem mit dem „cleveren Adel“ in Verbindung gebracht wird. Denn so verlockend die Idee klingen mag, in der Realität lohnt sich der Kauf von Ackerland für Privatpersonen kaum. Der Aufwand für Verwaltung, Zukauf von landwirtschaftlicher Expertise und Verpachtung, zumal im Ausland, stehen oftmals in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Ertrag.

    Und was ist mit Waldflächen?

    Na gut, dann werden sie eben nicht Bauer, sondern Förster, immerhin ist Holz als Brennholz, als Bau- und Möbelholz oder als Zellstoff und Faserholz, allgegenwärtig. Das garantiert viele potenzielle Abnehmer und steigende Preise. Gute Voraussetzungen, um in einen Wald zu investieren, könnte man meinen. Doch auch hier übersteigt der Aufwand oftmals den Ertrag. Bis ein Waldstück richtig aufgeforstet ist und überhaupt einen Ertrag bringen kann, können Jahre ins Land gehen. Hinzu kommen unkalkulierbare Risiken wie Waldbrand, Schädlingsbefall oder Sturmschäden – Orkan Lothar lässt grüßen. All das sollten potenzielle Anleger bedenken, bevor es ein böses Erwachen gibt.

    Was heißt das jetzt?

    Investitionen in die drei W’s – Wiesen, Wald und Weinberge – können sinnvoll sein, gerade wenn es um den Werterhalt und nicht um hohe Renditen geht. Denn eine solche Vermögensanlage lebt nicht vom operativen Geschäft, sondern von der Wertsteigerung der Bodenfläche. Allerdings sind die Hürden und Risiken für Privatpersonen recht hoch. Nicht umsonst sind die meisten deutschen Agrarflächen in den Händen von Adels- oder reichen Industriellenfamilien. Eine Investition ins grüne Gold sollte daher wohl überlegt sein.




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    Agrar-Investitionen Mit Wald und Wiese gegen Crash und Krise? - Das Geschäft mit dem grünen Gold Was tun, wenn die Börse mal wieder crashed, Draghi’s Geldschleusen das Geld entwerten oder Negativzinsen die Ersparnisse auffressen? Richtig, man investiert in sichere Anlagen. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala: Gold. Aber wie wäre es zur Abwechslung mit grünem Gold?

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