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    Halvers Woche  736  0 Kommentare "Das kann doch einen Aktienmarkt nicht erschüttern"

    Die Geldpolitik der EZB - Eine Reise ohne Rückfahrkarte

    Frühere Anlageblasen am Immobilien- oder Neuen Markt waren nur Bläschen im Vergleich zur heutigen Mutter aller Blasen. Ich spreche von der Anleiheblase. Seit 1981 wird der Ballon der Staatsanleihen aufgeblasen, ihre Renditen kennen seit 34 Jahren nur den Sinkflug.

    Als verantwortliche Luftpumpen betätigen sich neben der US-Notenbank die Bank of Japan und mittlerweile auch unsere EZB. Ja, auch unsere Notenbank betreibt mittlerweile - der Not gehorchend - eindeutig Konjunkturpolitik: Denn über ultraniedrige Leitzinsen animiert die EZB Geschäftsbanken, ihr Zentralbankgeld zinsgünstig aufzunehmen und zu attraktiveren Konditionen in länger laufende Staatsanleihen anzulegen. Dieser renditedrückende Effekt erlaubt Euro-Staaten, kreditgünstige staatliche Konjunkturpakete aufzulegen.

    Denn alternativ ist eine konsequente Reformpolitik, über die sich langfristig selbsttragende Wirtschaftskräfte entfalten könnten, nicht in Sicht. Mario Draghi ist - um etwas zu seiner Ehrenrettung beizutragen - der gezwungene Erfüllungsgehilfe stinkend reformfauler EU-Politiker.

    Künstliche Wiederbelebung der „Stabilitätsunion“

    Durch diese geldpolitische Renditedrückung bleibt der Zinsdienst auf die Schulden begrenzt: Von 2002 bis 2016 wird sich die Staatsverschuldung in der Eurozone zwar knapp verdoppelt, jedoch der Anteil der Zinszahlungen an den Staatsausgaben bei unterstellter Beibehaltung des aktuell günstigen Zinsniveaus von 6 auf 0,5 Prozent verringert haben. Und jetzt kommt das Sahnehäubchen: So lässt sich nicht zuletzt das Maastricht-Stabilitätskriterium, wonach die jährliche Neuverschuldung unter drei Prozent der Wirtschaftsleistung bleiben soll, erfüllen.

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