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    Moody's prophezeit gigantischen Verlust  12343  0 Kommentare Eine Billion Rubel Minus - Ist das russische Bankensystem am Ende?

    Die russische Zentralbank senkt den Leitzins, der Inflationsdruck habe nachgelassen, heißt es zur Begründung. Doch Experten vermuten einen anderen Grund - Das russische Bankensystem stehe kurz vor dem Kollaps. Mehr noch: den Banken droht ein gigantischer Verlust von 1 Billion Rubel.

    Dramatische Ereignisse erfordern dramatische Gegenmaßnahmen: Im Kampf gegen den Rubel-Verfall erhöhte die russische Notenbank im Dezember den Leitzins um 6,5 Prozent auf 17 Prozent an – es war die größte Zinsanhebung seit 1998 (wallstreet:online berichtete). Einen Monat später im Januar dann die Kehrtwende: Der Inflationsdruck durch die zuletzt starke Abwertung des Rubels habe nachgelassen, befand die russische Zentralbank und senkte den Leitzins um zwei Punkte auf 15,0 Prozent.

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    Experten vermuten einen anderen Grund

    Der „Business Insider“ glaubt diese Begründung nicht wirklich. Er hat eine andere Theorie: Die drastische Zinserhöhung auf 17 Prozent habe den russischen Banken so sehr zugesetzt, dass das ohnehin angeschlagene Bankensystem am Rande des Kollaps stand. Die russische Zentralbank zog daraufhin die Reißleine und senkte den Leitzins wieder um zwei Prozentpunkte ab, nachdem der Staat gezwungen war, 2.4 Milliarden US-Dollar in den Bankensenktor zu pumpen. Unter anderem war neben der VTB auch die Gazprombank in Schwierigkeiten geraten, beide hatten daraufhin Staatshilfen beantragt.

    Doch damit nicht genug. Wie der „Business Insider“ weiter berichtet, könnte die Kehrtwende der russischen Zentralbank zu spät gekommen sein: „Es ist unwahrscheinlich, dass die Maßnahmen ausreichen den Trend umzukehren“.

    Moody's: Russische Banken werden 1 Billion Rubel Verlust machen

    Hintergrund dieser Einschätzung ist eine Beurteilung der amerikanische Ratingagentur Moody’s. Diese rechnet für den russischen Bankensektor mit einem Nettoverlust von 1 Billion Rubel (14 Milliarden US-Dollar) in diesem Jahr. Ein Jahr zuvor konnte die Banken noch einen Gewinn von 600 Rubel verbuchen, 2013 sogar 1 Billion Rubel – also genau so viel, wie sie jetzt, zwei Jahre später, laut Moody’s verlieren werden.

    Moody’s zufolge werde das Einkommen der Banken trotz der Zinssenkung auf 15 Prozent nicht ausreichen, um die entstehenden Kosten zu decken. Insbesondere die wahrscheinlich steigende Kostenlast durch problembehaftete Anleihen könnte für die Banken zum Problem werden.

    Rettungsmaßnahmen zu wenig

    Russland gibt sich (noch) zuversichtlich. Ein kürzlich verabschiedeter Anti-Krisenplan der russischen Regierung sieht vor, 1.55 Milliarden Rubel für mögliche Bankenrettungsmaßnahmen bereitzustellen. Zu wenig, sagen die Experten vom „Business Insider“. Sie erwarten, dass solche Bankenrettungen allein in diesem Jahr weitere 40 Milliarden US-Dollar verschlingen könnten. Ihr Fazit: „Die bereitgestellte Summe wird sich möglicherweise nur als kleiner Prozentsatz dessen erweisen, was tatsächlich nötig sein wird um das Bankensystem am Leben zu erhalten.“

    Die Russische Zentralbank, sie sitzt inzwischen nicht nur in der Rubel-Fall, sondern auch in der Banken-Falle (Lesen Sie hierzu: Was tun, Elwira Nabiullina?)

    Wechselkurs Russischer Rubel - US-Dollar im Jahreschart




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