Draghis Sohn – überraschend gute Zins-Prognosen
EZB-Chef Mario Draghi sorgt mit seiner Geld(druck)politik dafür, dass die Zinsen in der Euro-Zone auf immer neue Rekordtiefs sinken. In dem Umfeld kann es nicht schaden, wenn man zu Draghis Verwandtschaft gehört und in einer Bank arbeitet.
Im März wird die EZB mit dem Kauf von Staatsanleihen beginnen: Dabei sollen Papiere im Wert von rund 45 Mrd. Euro pro Monat gekauft werden. Mit dem Programm will die EZB die Zinsen trotz der Rekordstaatsschulden Italiens, Spaniens und Frankreichs auf neue Rekordtiefs drucken. In den vergangenen Monaten ist die EZB nicht nur massiv dafür kritisiert worden, dass sie mit dem Kauf von Staatsanleihen ihre Befugnisse überschreitet, weil die EZB nicht mehr nur Geld- sondern Wirtschaftspolitik betreibt. Zudem sind die Interessenkonflikte von Mario Draghi wiederholt diskutiert worden. So ist Draghi Mitglied in im „Group of Thirty“, einer privaten Lobbyorganisation der Finanzwirtschaft, wo er sich regelmäßig mit Finanzprofis und Wissenschaftlern austauscht, nicht zuletzt über die Folgen der Geldpolitik.
Draghis Sohn ist Zinshändler bei Morgan Stanley
Allerdings hat nicht nur „Super-Mario“ beste Verbindungen in die Bankenbrache. Sein Sohn Giacomo arbeitet seit 2003 bei Morgan Stanley und ist Zinshändler. Giacomo verdient sein Geld, indem er mit Wetten handelt, die darauf abgeschlossen werden, wie sich Zinsen entwickeln könnten. Das Institut hat seitdem Draghi EZB-Ratsmitglied und Präsident wurde, mit überraschend guten Vorhersagen zur Geldpolitik der EZB aufhorchen lassen und dabei Milliarden mit Derivaten verdient. Giacomo ist allerdings nicht der einzige aus dem Draghi-Clan der bei Morgan Stanley aktiv ist. Auch Mario‘s Neffe Carlo Draghi arbeitet bei dem Finanzhaus. Er ist Abteilungsleiter für strukturierte Finanzprodukte.
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Für normale Anleger könnte es sich lohnen, in den nächsten Monaten verstärkt die Prognosen von Morgan Stanley zur Zinsentwicklung in der Euro-Zone im Auge zu behalten.