checkAd

    Abwertungsspirale  8740  4 Kommentare "An den Märkten ist ein Währungskrieg ausgebrochen" - und Deutschland wird verlieren!

    China hat ein Problem: seine Wirtschaft schwächelt. Die Erzeugerpreise sind seit 34 Monaten rückläufig, die Exporte gingen im Januar um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück und die Immobilienpreise rasen in den Keller. Also tut die chinesische Zentralbank das, was derzeit alle großen Notenbanken tun, sie druckt frisches Geld – und eröffnet damit einen Währungskrieg.

    Am Samstag senkten die chinesischen Notenbanker den Leitzins, es war bereits die zweite Zinssenkung innerhalb von nur drei Monaten. „Wir sind mit großem Abwärtsdruck konfrontiert“, zitiert „dpa-AFX“ eine Quelle aus dem Umfeld des chinesischen Premiers Li Keqiang.

    Und: die Zinssenkung zeigt Wirkung. Der chinesische Yuan fiel gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Oktober 2012, berichtet die „Welt“. Für sie verheißt die billige Geldpolitik der chinesischen Zentralbank nichts Gutes. Im Gegenteil: „An den Märkten ist ein unausgesprochener Währungskrieg ausgebrochen“, konstatiert David Woo, Strategie der Bank of America in dem Bericht.

    Den Chinesen kann das zunächst egal sein. Für sie liegen die Vorteile ihrer Geldpolitik auf der Hand: Durch die Yuan-Abwertung werden die chinesischen Produkte günstiger, was den schwächelnden Export ankurbeln dürfte. Im Gegenzug verteuern sich zwar logischerweise die Importe, doch auch das kommt ihnen entgegen. Denn steigende Importkosten bedeuten steigende Produktpreise und das wiederum bedeutet keine Deflation. Also alles paletti im Reich der Mitte. Wäre da nicht die Tatsache, dass die chinesische Zentralbank nicht die einzige ist, die auf diese Weise die heimische Wirtschaft zu stützen versucht.

    Alle setzen auf Abwertung – und alle werden verlieren

    Auch die Europäische Zentralbank (EZB) ist spätestens durch den Ankauf von Staatsanleihen mittendrin im Abwertungskrieg. Und sie ist angesichts der chinesischen Geldpolitik mehr denn je zum Handeln gezwungen. Laut „Welt“ würden billigere Produkte aus China den Deflationsdruck in der Euro-Zone weiter erhöhen. Schon jetzt taumelt die europäische Wirtschaft, die Preise sind seit Monaten rückläufig. Ähnliches Bild auch in den anderen wichtigen Industrienationen: Weder die USA, noch Großbritannien können momentan ihre Inflationsziele erreichen, zudem sieht sich Japan einmal mehr in der Deflationsfalle gefangen.

    Sie alle sehen nach Ansicht David Woos nur eine Lösung: eine billigere Währung. Sie sei für viele Länder die einzige Möglichkeit, die eigene Ökonomie zu stimulieren – obwohl am Ende alle als Verlierer dastünden, so der Bank of America-Analyst. Dennoch bestehe für die Länder „starke Anreize“ auf dieses Instrument zu setzen.

    Der große Verlierer im Währungskrieg? Deutschland!

    Die ersten, die dem Bericht zufolge den Währungskrieg zu spüren bekommen, seien die Unternehmen, aber auch die Sparer. Für erstere wird es aufgrund der Währungsschwankungen, die mit der Abwertung einhergehen, immer teurer, sich gegen eben diese Schwankungen abzusichern. Die Sparer müssen sich mit Niedrigzinsen oder gar Negativzinsen anfreunden - Eine Bankrotterklärung, nicht nur für das Prinzip des Sparens, sondern auch für die Altersvorsorge.

    Doch es kommt noch dicker: In welchem Land herrscht noch immer eine ungebrochene Sparkultur und wo sind Exporte die größte Stütze der heimischen Wirtschaft? Richtig, in Deutschland. Und genau aus diesem Grund sei Deutschland der Verlierer im Währungskrieg, schreibt die „Welt“. Denn Deutschland ist mehr als andere davon abhängig, dass sich die hiesigen Exporteure auf stabile Devisenmärkte und niedrige Absicherungskosten verlassen und die Sparer durch Zinserträge fürs Alter vorsorgen können. Beides ist in einem Währungskrieg aber nicht mehr möglich. 




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Abwertungsspirale "An den Märkten ist ein Währungskrieg ausgebrochen" - und Deutschland wird verlieren! China hat ein Problem: Die Wirtschaft schwächelt. Also tut die chinesische Zentralbank das, was derzeit alle großen Notenbanken tun, sie druckt frisches Geld – und eröffnet damit einen Währungskrieg. Dieser wird vor allem ein Land treffen: Deutschland!

    Disclaimer