Griechen-Euros in der Schweiz
Millionen unversteuertes Geld in der Schweiz - Griechenland unternimmt nichts
Griechenland braucht dringend Geld. Das aktuelle Euro-Kreditprogramm wurde zwar um vier Monate verlängert, doch Geld ist noch keines geflossen. Zu vage die Aussagen über notwendige Reformen des Krisenlandes.
Jüngst spülte eine Auktion von Geldmarktpapieren vorerst 1,138 Milliarden Euro in die Kasse des Landes. Die sogenannten T-Bills - Kurzläufer-Papiere mit einer Laufzeit von sechs Monaten - wurden von der griechischen Notenbank und Privatbanken ausgegeben. Als nächstes sollten die Sozialkassen des Landes dazu zu gezwungen werden, ihr Geld bei der griechischen Zentralbank anzulegen. Sinn und Zweck der Maßnahme, der Regierung Geld zu leihen - zumindest jedoch mit staatlicher Garantie im Fall eines Kapitalverlustes.
Griechenland lässt unversteuertes Vermögen in der Schweiz unangetastet
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Doch das Problem liegt woanders: Über die Jahre haben vermögenden Griechen Milliarden in benachbarte Länder geschafft. Da sollte es eine Regierung eigentlich freuen, wenn eine ausländische
Regierung ihre Hilfe anbietet, steuerflüchtiges Geld aufzuspüren. Eigentlich… Seit Februar 2014 liegt ein Angebot des Schweizer Staatssekretariats für internationale Finanzfragen vor,
unversteuertes Vermögen griechischer Bürger im Land aufzuspüren und nach Athen zu überweisen. Doch seit mehr als einem Jahr hat die griechische Regierung nichts unternommen - weder die alte noch
die neue Regierung in Athen, berichtete die „Welt am Sonntag“.
Nach Angaben der Schweizer Notenbank lagern rund 800 Millionen Franken griechisches Vermögen in der Schweiz. Diese Zahl wurde Ende 2013 ermittelt, neuere Zahlen gibt es nicht. Aktuell könnte das
Vermögen aufgrund der krisenhaften Situation in Griechenland um ein Vielfaches höher liegen. Ein großer Teil der Zinseinnahmen auf dieses Geld dürfte unversteuert geblieben sein, mutmaßt die „Welt
am Sonntag“. Vor 13 Monaten hatte die Schweizer Finanzministerin, Eveline Widmer-Schlumpf, Griechenland umfassende Hilfe bei der Legalisierung des vermutlich als Schwarzgeld gelagerten Geldes
angeboten. Doch bisher habe sich niemand gemeldet, schreibt die Zeitung unter Berufung auf das Schweizer Finanzministerium.