SER Systeme AG (NemaxBasket) - Vorstand hält Aktie für zu billig
Endlich sagt einmal ein Vorstand eines am Neuen Markt notierten Unternehmens klar, was Sache ist.
Vorstand und Aufsichtsrat der SER Systeme AG sind nämlich der Auffassung, dass die Aktien der SER Systeme AG auf dem derzeitigen Niveau nicht angemessen bewertet sind. So heißt es in einer heutigen
ad hoc Mitteilung.
Also was tut das Unternehmen? Man setzt die Marktgesetze eben selbst in Gang und kauft eigene Aktien bis zu einem Umfang von 5,1 Mio. Euro zurück. Das macht knapp 120.000 Stücke bei einem Kurs von
43 Euro.
Gestern gehörte die Aktie der SER Systeme AG mit zeitweilig 15% zu den Tagessiegern. Wallstreet-online forschte nach und förderte als möglichen Grund eine optimistische Prognose des
SER-Vorstandsvorsitzenden, Gert J. Reinhardt, zutage, der für die Aktie des Unternehmens in zwei Jahren einen Kurs von 250 für möglich halten soll ... 74643
Das ATH hatte das Papier im 25.2.99 splittbereinigt bei etwas über 77 Euro. Also misst Reinhardt dem Papier einen Faktor drei gegenüber dem ATH und nahezu einen Faktor 6 gegenüber dem aktuellen
Kurs als Potential zu.
Wie sehen Analysten den Nemax50-Wert?
Im März hielten die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Aktie der SER Systeme AG im Vergleich zu ihrer Peer-Group für günstig bewertet und riet zum Kauf. Es wurde ein Kursziel von
etwa 65 Euro ausgegeben. Analyst Barth sah folgende Gewinnreihe je Aktie für 1999_2000_2001: 0,62_1,47_2,16 Euro.
Am 3.5.2000 wurde die SER-Aktie von Experten der WestLB Panmure als Outperformer eingestuft. Man taxierte für 2000 Umsatz und Gewinn je Aktie auf 222,4 Mio. Euro bzw. 1,32 Euro und für 2001 auf 309
Mio. Euro, bzw. 2,15 Euro.
Beide Häuser kommen damit für 2001 auf ein aktuelles KGV von ungefähr 20 und ein PEG von unter 0,3 bei einer geschätzten CAGR des Gewinns pro Aktie (Zeitraum bis 2002 einschließlich) von etwa
75%.
Damit ergäbe sich auf einen Horizont von 2 Jahren -also bis Juni 2002- nach landläufiger Rechnung ein Kurspotential von etwa 150 bis 170 Euro. Verglichen mit dem vom Unternehmen ausgegebenen
Kursziel 250 ein doch eher bescheidener Wert.
Vielleicht weiß ja der Vorstand mehr?
In der Zwischenzeit greifen die Investoren erst einmal zu und heben die Aktie auf aktuell 44 Euro. Am 31.5. stand sie noch bei 35. Bei 39 Euro wurde jeweils die GD30 und die seit Ende März
etablierte Abwärtstrendlinie genommen. Auch die GD100 war heute "fällig" und die GD200 bei 45 Euro ist nicht mehr weit. Die technischen Indikatoren zeigen ein positives Bild und lassen weitere
Kursgewinne erwarten, wenn die Marke 45 Euro nachhaltig genommen wird.
Kurzfristig besteht dann sicher Luft bis in den Bereich des Jahreshochs bei 55 Euro. Spätestens dann werden die Investoren sicher wieder verstärkt darüber nachdenken, wie es mit den fundamentalen
Perspektiven des Unternehmens aussieht. Im zweiten Halbjahr hatte SER die Freigabe neuer Produkte insbesondere aus dem Hause der jüngsten US-Akquisition in Aussicht gestellt.
Lesen Sie auch
Aktuelle Themen
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige