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    Baader Bond Markets  2966  0 Kommentare "Der Grexit rückt näher" - Seite 2



    Denn Griechenland kann die Staatspleite derzeit nur dank der EZB verhindern. Zwar hat die Notenbank vergangene Woche griechischen Geschäftsbanken, die unter den anhaltenden Barabhebungen ihrer Kunden leiden, verboten, weitere Staatspapiere ihres Landes aufzukaufen. Gleichzeitig aber hält die EZB die griechischen Institute am Leben, indem sie den Rahmen für Not-Liquiditätshilfen (Ela) immer wieder aufstockt – zuletzt von 70 auf 71 Mrd. € just in der vergangenen Woche. Die EZB hält damit den Schlüssel für den Grexit in der Hand, wie es der ING-DiBa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski formuliert.

    Sollte die Notenbank die Reißleine ziehen, wäre Griechenland insolvent. Es ist anzunehmen, dass dies nicht abrupt geschehen würde. Aber aufgrund des anhaltenden Finanzpokers zwischen der EU und Athen sowie der unsicheren geopolitischen Haltung der neuen griechischen Regierung ist der Grexit wahrscheinlicher geworden. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu vermuten, dass ein solcher Austritt Griechenlands aus der europäischen Währungsunion einem goldenen Handschlag gleichen würde, mit dem die EU sein Mitgliedsland an der Ägäis verabschieden könnte. Dass ein solcher Schritt teuer wäre, dürfte klar sein. Es könnte aber auch ein Zeichen für die Stärke der Währungsgemeinschaft sein, was nicht zuletzt dem Euro einen Schub verleihen würde.

    Bye, bye Bargeld?

    Müssen wir uns auf lange Sicht mit dem Ende von Banknoten und Münzen, also des Bargeldverkehrs, anfreunden? Weil eine renommierte Stimme aus dem eigenen Hause diese These vertritt, wollen wir die Sinnhaftigkeit dieser These nochmals unter die Lupe nehmen. Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, sieht in der Einführung von Negativ-Zinsen einen generellen Trend, von dem wahrscheinlich auch andere Staaten in Europa betroffen sein werden.

    Halver geht davon aus, dass es bei diesem Prozess zwei Phasen geben wird. Zunächst dürfte es zu einer Begrenzung des Bargeld-Haltens und anschließend zur Abschaffung des Bargelds kommen – vielleicht nicht in den nächsten Jahren, so sein Kalkül, aber langfristig gesehen schon. Natürlich würde das der Öffentlichkeit dann anders verkauft werden. Die Abschaffung würde beispielsweise mit dem ausufernden internationalen Drogenhandel bzw. der Schwarzarbeit begründet werden. Die Logik dahinter aber ist für Robert Halver klar: Wenn Bargeld abgeschafft wird, kann sich auch niemand mehr gegen Negativ-Zinsen und deren weitere Erhöhung wehren.

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    Baader Bond Markets "Der Grexit rückt näher" - Seite 2 Stopp 2. April 2015. München (Baader Bank). Das Hick-Hack zwischen der Regierung in Athen und den Europartnern zieht sich hin. Zwar mag es nach dem Treffen des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras mit Bundeskanzlerin Angela Merkel …

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