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     1926  1 Kommentar Mit der Saldenpistole zu Mario Draghi

    Als es am Mittwoch plötzlich nachmittags über 22 Grad waren, haben unten am See ein paar Jugendliche den Grill angemacht. Ich hatte Angst und habe sofort die Grillpolizei angerufen, die jedoch wie immer nicht gekommen ist.

     

    Zu Hause angekommen, beiße ich in ein Stück Holz und stelle dabei fest, Zahn-Osteoporose zu haben. Zur Beruhigung creme ich mich mit meiner Feuchtigkeitscreme ein, und überlege mir, bei diesem Wetter doch eher etwas Weiterführendes tun zu sollen und vielleicht die Saldenpistole herauszusuchen, einzupacken und damit Mario Draghi aufzusuchen.

     

    Dann habe ich ihm aber nur einen Brief geschrieben. Darin habe ich zum Ausdruck gebracht, dass sich mir als prostatischem Greis das mit dem Quantitative easing natürlich schon irgendwie erschließt, dass uns das jedoch letztlich noch mehr kirre macht als es das Wetter ohnehin tut und ob er damit nicht lieber doch bald aufhören wolle.

     

    Und jetzt bin ich gespannt, ob es mir damit gelungen ist, einen Einfluss auf die Geldpolitik auszuüben, denn weiterhin immer nur in den Verschwörungsforen im Internet Beiträge zu posten ist ja wirklich alternativloslos.

     

    Wenn jetzt aber dadurch die Aktienkurse zu sinken beginnen, dann will ich das natürlich auch nicht.

     

     

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Mit der Saldenpistole zu Mario Draghi Wenn jetzt aber dadurch die Aktienkurse sinken, dann will ich das natürlich auch nicht