APM Gold  1924 Monatskommentar Gold und Goldaktien Apr. 2015

Überblick
Im April notierten die Minenwerte im Edelmetallsektor fest. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +11,2%, der MV Junior Gold Mines Index um +9,1%, Gold um +0,1%, Silber fiel um -3,1% (alle Werte in USD).

Technik
Die Minen erholten sich weiter von der sehr schwachen ersten Märzwoche, sie profitierten von festen Notierungen beim Euro und Rohöl. Die technische Situation ist aber weiter negativ zu bewerten, so lange der Sektor es nicht schafft, ein höheres Hoch auf Wochenbasis zu erreichen.

Global Macro
Im April setzten Gegenbewegungen der starken Trends der letzten Monate ein. Der Euro und das Rohöl konnten deutlich zulegen, Aktien aus Asien / den Emerging Markets ebenso. Im Gegenzug notierten Aktien der Industriestaaten etwas schwächer, Anleihen wurden auf breiter Front verkauft, insbesondere europäische Anleihen besserer Bonität und längerer Laufzeit. 

Die Gegenbewegungen verliefen zum Teil vehement, die effektive Verzinsung der 10 jährigen deutschen Staatsanleihe stieg beispielsweise in wenigen Tagen von 0,05% auf über 0,70% Prozent und damit relativ betrachtet um mehrere hundert Prozent. Wie im Vormonat beschrieben, von einer „soliden“ Entwicklung kann an diesem Markt schon lange nicht mehr gesprochen werden.

Es bleibt abzuwarten, ob die letzten Wochen eine technische Reaktion auf die vorangegangenen Kursbewegungen waren oder ob eine allgemeine Wende der Trends der Vormonate ansteht. Der steigende Rohölpreis dürfte der nominelle Auslöser gewesen sein, Marktteilnehmer sprechen von steigenden Inflationserwartungen, welche dann zu der Korrektur am Anleihenmarkt geführt haben sollen. In diesem Sinne werden die vergangenen Wochen positiv bewertet, es wird von einem nachhaltigen Anstieg der Kreditvergabe, der Preise und der Wirtschaftstätigkeit ausgegangen.  

Wir denken nicht, dass Statistiken zur Kreditvergabe oder Preisanstiegen vor den Hintergrund einer global synchronisierten expansiven Geldpolitik positive Schlüsse auf die Wirtschaftstätigkeit zulassen. Wirtschaftstätigkeit muss stets real, bereinigt um diese Faktoren, beurteilt werden. Wir sprechen seit sehr langer Zeit von einem möglichen Vertrauensverlust in die Zentralbanken,  von einem Prozess, der sich seit der Finanzkrise 2008 fortentwickelt. Sollte sich der Preisverfall, die „Deflation“ der letzten 2-3 Jahre, in steigende Preise, also „Reflation“ wandeln, dann ist das grundsätzliche Problem der vergangenen Jahre nicht gelöst: Weit verbreitete Fehlinvestitionen, welche ständigen Liquidierungsdruck auf die Weltwirtschaft ausüben.

Der primäre Unterschied beim Wechsel von „Deflation“ zu „Reflation“ dürfte am Kapitalmarkt zu sehen sein, in der relativen Kursentwicklung der verschiedenen Asset-Klassen. Profitieren würden der Euro, Rohstoffe und Asien / die Emerging Markets, der so genannte „anti-USD Trade“, leiden würden der USD, die Anleihenmärkte und – zumindest relativ zu Asien / den Emerging Markets – die breiten Aktienmärkte der Industriestaaten. Eine gute Diversifizierung der Asset-Klassen und Regionen dürfte in den kommenden Monaten sinnvoll sein, um diesen möglichen Trendwechsel im Portfolio zu erfassen.

Gold
Für den Goldsektor ist das Prinzip „Reflation“ oder „Deflation“ weitestgehend irrelevant, da der entscheidende Faktor die risikobereinigte reale Rendite der vergleichbaren Anlagen ist. Durch eine Reflation würden diese realen Renditen fallen, auch die reale Wirtschaftstätigkeit würde wie beschrieben eher fallen.

Das ist auch der Grund, weshalb im April die Zinsen der 2- und 5- jährigen Staatsanleihen zwar angestiegen sind, der Goldpreis aber stabil blieb und die Minenwerte sogar sehr fest notierten. Wie beschrieben ist noch nicht klar, ob die Wende von „Deflation“ zu „Reflation“ überhaupt eingetreten ist, der Vertrauensverlust in die Zentralbanken sollte aber fortschreiten.  Bedeutend bleibt weiterhin die Wahrnehmung zur Wirtschaftsentwicklung in den USA und die damit verbundene Richtung der Geldpolitik. Das Bild ist weiterhin gemischt, sehr schwache Zahlen zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal wurden durch gute Zahlen bei der Kreditvergabe und der Lohnentwicklung ausgeglichen.

Portoflio
Die Investitionsquote  im Fonds wurde im April deutlich angehoben, der Aktienanteil lag Ende April bei 95%, aus dem Geld liegende Absicherungen bei –13%, Werte mit Marktkapitalisierung <1 Mrd. USD bei 40%, Silberaktien bei 27%, Geldmarkt, Staatsanleihen und Energieaktien wurden vollständig abgeschichtet, der ungesicherte Fremdwährungsanteil wurde auf 15% abgesenkt.

 

APM Gold & Resources Fund (EUR) - blau
FTSE Gold Mines Index (USD) - schwarz

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Andreas Böger
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Andreas Böger ist Senior Portfolio Manager bei der C-QUADRAT Asset Management GmbH, u.a. zuständig für den Bereich Aktien und Rohstoffe und Manager des C-QUADRAT Gold & Resources Fund. Weitere Informationen unter: www.c-quadrat.com.
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    Andreas Böger ist Senior Portfolio Manager bei der C-QUADRAT Asset Management GmbH, u.a. zuständig für den Bereich Aktien und Rohstoffe und Manager des C-QUADRAT Gold & Resources Fund. Weitere Informationen unter: www.c-quadrat.com.

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    Aktive Verwaltung - Der C-QUADRAT Gold & Resources Fund ist ein Aktienfonds und strebt als Anlageziel laufende Erträge unter Inkaufnahme definierter Risiken an. Der Fonds verfolgt einen aktiven Investmentansatz und investiert überwiegend in Aktien solcher Unternehmen, welche im Edelmetall- oder anderen Rohstoffsektoren tätig sind. Entscheidend für die Bewertung der Unternehmen sind die fundamentale Beurteilung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und eine systematische Beurteilung von Preis und Risiko.

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