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    ETFs  7181  0 Kommentare Indexfonds - Hoffnungsträger oder Gefahr für die Finanzwelt?

    Sie sind der Shootingstar der Finanzwelt: ETFs (Exchange Traded Funds). Die in der Regel passiv verwalteten Indexfonds werden immer beliebter. Auch die Kritik nimmt zu. Doch wie gefährlich sind die ETFs wirklich?

    Befürworter loben Preis, Verständlichkeit und Performance der ETFs. Sie sind nämlich nicht nur wesentlich günstiger als aktiv verwaltete Fonds, sie schlagen diese oftmals um Längen. Von Starinvestoren wie Warren Buffett einmal abgesehen gelang es nur wenigen Fondsmanagern, den Markt dauerhaft zu schlagen. ETFs haben es in dieser Hinsicht einfacher. Die Indexfonds versuchen nämlich gar nicht ernst den Markt zu schlagen, sondern bilden ihn Eins zu Eins ab. Das wiederum erleichtert es gerade Privatanlegern, ihr Investment zu verstehen. Sie habe die Performance ihres ETFs stets im Blick: Steigt der abgebildete Index, z.B. der DAX, steigt auch ihr Investment. Geht der Kurs nach unten, ergeht es dem eigenen ETF ganz genauso.

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    Das „Handelsblatt“ lobte die ETFs jüngst als „sinnvolle Möglichkeit, Vermögen aufzubauen“. Gerade für Jüngere eigneten sich Vorsorgestrategien mit ETFs, so Klaus Morgenstern vom Deutschen Institut für Altersvorsorge in dem Bericht. Junge Sparer hätten viel Zeit, bis das Geld tatsächlich für den Lebensunterhalt zur Verfügung stehen müsse, und könnten einen Kursrutsch an der Börse aussitzen. Wer „Lust und Mut“ habe, die Strategie für die finanzielle Absicherung im Alter in die eigenen Hände zu nehmen sowie die Schwankungen an den Kapitalmärkten auszuhalten, dem könnten die ETFs ein treuer Begleiter in Sachen Altersvorsorge sein.

    ETFs erobern die Finanzwelt

    Das scheinen mittlerweile auch die Anleger verstanden zu haben. Immer mehr springen auf den ETF-Zug auf, der mit atemberaubender Geschwindigkeit die Finanzwelt erobert (Lesen Sie hierzu auch: Aktive Fondsmanager vom Aussterben bedroht). Einer Analyse von Goldman Sachs zufolge betrug die Wachstumsrate der Indexfonds weltweit zuletzt 15 Prozent pro Jahr – Tendenz steigend. Wie das „manager-magazin“ berichtet, rechnet die US-Großbank damit, dass sich das Anlagevermögen der ETFs innerhalb von nur fünf Jahren verdoppeln wird. Das von den Indexfonds verwaltete Vermögen werde demnach bis 2020 auf sechs Billionen US-Dollar (rund 5,4 Billionen Euro) anwachsen.

    Gründe für das Wachstum seien die zunehmende Verbreitung von computergesteuerten Investments, Regulierungen zugunsten kostengünstigerer Anlagen, geografische Ausbreitung sowie Innovationen, heißt es in dem Bericht. Darüber hinaus betone Goldman Sachs explizit den Erfolg der ETFs in Europa. Hier sei ebenso ein besonderer Wachstum der passiven Indexfonds zu verzeichnen wie im Rentenbereich.

    Die Schattenseiten der ETFs

    Allerdings versetzt der ETF-Boom nicht unbedingt jeden in Jubelstimmung. Das „manager-magazin“ jedenfalls nicht. Stattdessen warnt es vor einem „gefährlichen Run auf Indexfonds“. Hintergrund sei unter anderem das damit einhergehende Herdenverhalten der Anleger, welches Marktentwicklungen verstärke. Dieses Argument greift ein altbekanntes Dilemma der Märkte auf. Wenn alle eine ähnliche Strategie verfolgen, sind demzufolge auch alle gleich anfällig. Andere wiederum argumentieren, man sei ziemlich schlecht beraten, gegen die Herde zu agieren. Letztlich muss jeder Anleger selbst entscheiden, ob er mit der Herde rennen möchte – und damit Gefahr läuft, gemeinsam mit ihr in die falsche Richtung zu laufen. Oder ob er sich der Herde in den Weg stellt – und möglicherweise von ihr überrannt wird. Die Vor- und Nachteile des Herdentriebs allein an den ETFs festzumachen, scheint jedoch zu kurz gegriffen.

    Interessanter ist dagegen das Argument der schwindenden Aktionärsmacht. So wird in dem Bericht kritisiert, dass die Indexfonds zwar immer mehr Unternehmensanteile erwerben, das damit verbundene Stimmrecht aber oftmals nicht wahrnehmen. Dies erweitere den Spielraum der Firmenvorstände, die sich gegen weniger aus ihrer Sicht unangenehme Aktionäre durchsetzen müssen. Die Macht der Aktionäre, die Geschicke eines Unternehmens zu beeinflussen, schwindet also, je weniger Anteilseigner ihr Stimmrecht wahrnehmen. „Ein Umstand, den Anleger wohl bedenken sollten, wenn sie mit ihrem Investment das Wachstum der ETFs weiter vorantreiben“, schreibt das „manager-magazin“.

    Übrigens: Goldman Sachs käme es durchaus gelegen, wenn der von ihr prophezeite ETF-Boom tatsächlich so eintreten würde. Knapp einen Monat ist es hier, dass die US-Großbank selbst in den Markt für Indexfonds eingestiegen ist. Laut „Nasdaq“ habe Goldman Sachs die Erlaubnis für sechs aktive und fünf passive ETFs erteilt bekommen. Die US-Großbank setze alle Hebel in Bewegung, um in diesem Segment Erfolg zu haben, heißt es in dem Bericht.




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