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    Türkei  1660  0 Kommentare Fondsmanager wittern Chancen

    Die Türkei liegt eingebettet zwischen Europa und dem Nahen Osten – auch politisch kommt ihrer Lage einige Bedeutung zu. Nach den Parlamentswahlen am Sonntag analysiert FundResearch den türkischen Markt.

    Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit der Partei des amtierenden Präsidenten Erdoğan, machte sich Unsicherheit über die Regierungsbildung auf den türkischen Finanzmärkten breit: Der türkische Leitindex ISE 100 verlor bis zu 8 Prozent und pendelte sich am Montagabend auf ein Minus von 5 Prozent ein, bei 77.805 Zählern. Seit Montag steigt er wieder leicht, aktuell bei einem Plus von 1,11 Prozent auf 79.012 Zähler. 

    Victor Szabo, Fondsmanager bei Aberdeen Asset Management, schätzt den Wahlausgang auf lange Sicht jedoch positiv ein, schreibt die „Börsen-Zeitung“, da das Thema Präsidialsystem damit erstmal vom Tisch sei.  Szabo reiht sich damit in eine Reihe von Experten ein, die der Türkei ein gutes Zeugnis ausstellen, obwohl die Bonitätsnote von S&P für die Türkei aktuell bei „BBB“ liegt: 

    Auch Guido vom Schemm, Geschäftsführer des Vermögensverwalters GVS Financial Solutions GmbH, sieht in der Türkei einen Zukunftsmarkt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des türkischen Aktienmarktes beziffert der Vermögensverwalter mit zehn: „Damit ist der Markt mittelfristig für Schnäppchenjäger eine lukrative Option.“

    Auch Yigit Onat, Head of Equities bei HSBC Global Asset Management, schreibt in der aktuellen „Portfolio“-Ausgabe, dass die Türkei zu den „interessantesten Emerging-Markets-Anlagechancen der letzten zehn Jahre zählt“. Zwar sei die Nation anfällig für exogene Schocks, ist er sich mit vom Schemm einig, aber das Land werde vom aktuell niedrigen Ölpreisniveau profitieren. 

    „Der niedrige Ölpreis sorgt für Entlastung, indem er als natürlicher Puffer gegen die Ausweitung des Leistungsbilanzdefizites wirkt“, so Onat. „Darüber hinaus wird das aktuelle Ölpreisniveau dazu beitragen, die Inflation in diesem Jahr Richtung sieben Prozent zu drücken. Zudem erwartet er, dass der Binnenkonsum steigen und negative Folgen auf Exporte durch Russland und Kontinentaleuropa ausbalancieren werde. Vom Schemm und Onat erwarten ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes von 3 Prozent. Onat prognostiziert zudem ein Leistungsbilanzdefizit von 4,5 Prozent und ein Haushaltsdefizit von 1,5 Prozent des BIP. 

    „Europa ist mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent der wichtigste Absatzmarkt für türkische Exporte“, kommentiert Onat weiter. Die Türkei werde also Rückenwind durch ansteigende Kapitalzuflüsse, angeregt durch das Quantitative-Easing-Programm der EZB, erhalten. 

    Mit am besten läuft derzeit der DWS Türkei-Aktienfonds (LU0209404259) am türkischen Markt. Er investiert zu über 40 Prozent in den Finanzsektor und beläuft sich auf ein Volumen von 64,99 Millionen Euro. Der Fonds trägt die €uro-FondsNote 1, welche das Rendite-Risiko über den Zeitraum von vier Jahren bewertet. Im laufenden Jahr legte der Fonds bislang 1,07 Prozent zu. Sharpe-Ratio für drei Jahre beträgt 0,35.

    Ebenfalls eine FondsNote von 1 zeichnen den JPM Turkey Equity Fonds (LU0117839455) und den HSBC GIF Turkey Fonds (LU0213961682) aus. Beide büßen im laufenden Jahr jedoch rund 3,1 Prozent und 4,6 Prozent ein. Zum Vergleich, der STOXX Turkey hat im laufenden Jahr 5,81 Prozent verloren. 82,21 Millionen Euro beträgt das Volumen des JPM Turkey Equity, dieses Volumen ist zum größten Teil in den Finanzsektor investiert. Die Sharpe-Ratio beträgt 0,42. 

    Der HSBC GIF Turkey ist mit einem Volumen von 91 Millionen Euro der Größte unter den drei am besten bewerteten Fonds in der Türkei. Er investiert ebenfalls zu über 40 Prozent in Finanztitel und hat aktuell eine Sharpe-Ratio von 0,33.

    Aktienfonds Türkei: Die, die den Index schlagen

    Quelle Grafiken: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

    (TL)




    Verfasst von 2Euro Advisor Services
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