checkAd

    Samwer-Schmiede  3281  6 Kommentare Pizza statt Dividende - Rocket Internet bastelt sich die Welt schön

    Pizza statt Dividende, Anekdoten statt Fakten– auf der Hauptversammlung streute Rocket Internet lieber Glitzer auf die sonst so triste Realität beim Samwer-Imperium.

    Schon Pippi Langstrumpf befand: „Ich mach mir die Welt, widewide sie mir gefällt.“ Eine Lebensphilosophie, der auch die Samwer-Brüder durchaus etwas abgewinnen können. Getreu diesem Motto packten sie die mauen Zahlen ihres Rocket Internet-Imperiums in ein hübsches Glitzerkostüm und siehe da – schon war die erste öffentliche Hauptversammlung eine einzige Samwer’sche Erfolgsgeschichte.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Zalando SE!
    Long
    23,35€
    Basispreis
    0,21
    Ask
    × 12,49
    Hebel
    Short
    26,76€
    Basispreis
    0,19
    Ask
    × 11,92
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Satte Umsatzsteigerungen wie ein Plus von 380 Prozent bei Hellofresh oder gar 839 Prozent bei der Global Online Takeaway Group, dazu eine Wertsteigerung des Portfolios um zwei Milliarden Euro … Wow, es waren gigantische Zahlen, die Rocket Internet bei seiner ersten öffentlichen Hauptversammlung am Dienstag in Berlin präsentierte. Das Problem: Finanzchef Peter Klimpel hatte absichtlich nur diese beeindruckenden Zahlen im Gepäck. Die nicht ganz so imposanten ließ er dagegen elegant unter den Tisch fallen. Beispielsweise, dass die „Proven Winners“ der Start-Up-Schmiede allesamt in den roten Zahlen stecken. Auch zu den neuen Hoffnungsträgern, den „Emerging Stars“, war irgendwie verdächtig wenig zu hören. Die „WiWo“ meint: „Wenn die Gewinner schon Verluste schreiben, bleibt nur zu vermuten, wie es bei den Emerging Stars aussieht.“

    „Wenn dich das Leben nervt, streu Glitzer drauf“, lautet ein beliebter Postkarten-Spruch, den man auch bei Rocket Internet zu beherzigen schien. Imposante Imagefilme, nette Anekdoten und das ungewohnt biedere Auftreten von Vorstandschef Oliver Samwer samt Co-Vorstand versuchten das durchwachsene Geschäftsjahr 2014 mit einem Verlust von 20 Millionen Euro zur Nebensache werden zu lassen. Auch die mehr als unglückliche Performance der Aktie wollte man bei Rocket Internet lieber nicht allzu hoch hängen.

    So hat sich die Rocket-Internet-Aktie seit ihrem Börsenstart im Oktober 2014 entwickelt:

    Es sei völlig normal, dass ein Online-Unternehmen erst nach etlichen Jahren Gewinn einfahre – zumal, wenn es so sehr auf Wachstum getrimmt sei wie Rocket Internet, beschwichtigte indes der Vorstandschef und machte deutlich, auch in Zukunft am Expansionskurs festhalten zu wollen. Die Zahlung von Dividenden stehe dagegen kurz- bis mittelfristig nicht auf der Agenda, sagte Finanzvorstand Kimpel. Die Aktionäre gaben trotzdem grünes Licht. Mit einer Mehrheit von über 90 Prozent ermächtigten sie den Vorstand, im Zeitraum bis Juni 2020 Wandelanleihen im Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro auszugeben. Solche Anleihen können am Ende der Laufzeit entweder ausbezahlt oder in Aktien des Unternehmens umgewandelt werden. Ob und wann eine Kapitalerhöhung konkret ansteht, ließ Samwer auf Nachfrage von Aktionären offen.

    Ebenso offen ließ der Vorstand Fragen zu möglichen Börsengängen. Zuletzt kursierten Gerüchte, wonach einige Firmen aus der Start-Up-Schmiede vor einem Sprung aufs Börsenparkett stünden (siehe: Rocket Internet macht Zalando-Geschwister und Beteiligung an Delivery Hero scharf). Doch Einzelheiten wollte Rocket Internet auf der Hauptversammlung nicht preisgeben. „Wir analysieren unsere strategischen Optionen fortlaufend. Dazu gehört auch das Abwägen etwaiger Kapitalmaßnahmen inklusive möglicher Börsengänge“, zitiert „Spiegel Online“ die „mantraartigen“ Bekundungen.

    Alle Hoffnungen ruhen auf Delivery Hero und Co.

    Statt über Details redete Samwer lieber über das große Ganze. Etwa darüber, dass man die größte Internet-Plattform außerhalb der USA und Chinas werden wolle. Es gehe um die Zukunft, „um den Startbildschirm auf den Mobiltelefonen der Menschen“, so Samwer laut „SPON“. Mit Apps will Rocket Internet zukünftig die Tür zu den Konsumenten ganz weit aufstoßen – und so viele Pizzen wie möglich vorbeibringen. Denn eins wurde auf der Hauptversammlung deutlich: Lieferdienste wie Delivery Hero, Hellofresh und Foodpanda genießen bei Rocket Internet derzeit höchste Priorität. Diese würden vier Orders pro Sekunde erhalten, aufs Jahr gerechnet seien das 120 Millionen Bestellungen, schwärmt Samwer. „Das ist eine ganze Menge Pizza“. Und in Zukunft sollen es noch jede Menge mehr werden.



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Samwer-Schmiede Pizza statt Dividende - Rocket Internet bastelt sich die Welt schön Pizza statt Dividende, Anekdoten statt Fakten– auf der Hauptversammlung streute Rocket Internet lieber Glitzer auf die sonst so triste Realität beim Samwer-Imperium.

    Disclaimer