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    Gross, Faber, Zulauf  5904  0 Kommentare Crashgefahr an Chinas Aktienmärkten: Droht eine globale Krise?

    Die globale Konjunktur ist mal wieder ins Stottern geraten. Schuld sind dieses Mal nicht die USA, sondern die Situation einiger aufstrebender Schwellenländer. Die Investmentlegende Marc Faber, bekannt als ‚Dr. Doom‘, warnt daher vor einem Unglück: „Wir befinden uns auf der Titanic.“

    In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ diskutierten die Investment-Gurus Bill Gross, Marc Faber und Felix Zulauf jüngst die Situation der Weltwirtschaft. Interessant: Trotz der Griechenlandkrise sieht der Schweizer Finanzmanager Felix Zulauf in Europa keine Gefahr für die globale Konjunktur. Auf die Stimmung drücken derzeit andere. Insbesondere von Teilen der sogenannten BRIC-Staaten gehen demnach Gefahren aus, warnt Zulauf: „China war ein wichtiger Wachstumsmotor für die Schwellenländer, aber das ist jetzt vorbei. In Brasilien haben wir eine Rezession, Asien stagniert, ebenso die globalen Exporte, die teilweise gar leicht fallen.“

    Dr. Doom: „Börsen mögen schlechte Wirtschaftsdaten“

    Gleichzeitig betont der als ‚Dr. Doom‘ bekannte Marc Faber, dass diese negativen Nachrichten an der Börse wohl kaum zu einer schlechten Stimmung führen werden. Denn: „Börsen mögen schlechte Wirtschaftsdaten.“ Diese erhöhten nämlich die Wahrscheinlichkeit, „dass die Zinsen nicht stark steigen“.

    Auch zu dem jüngsten Crash am Anleihenmarkt hat das Investment-Trio eine Erklärung parat (mehr zum Crash am Anleihemarkt siehe hier). Zulauf spricht von „lächerlichen Bewertungen“ im Vorfeld. Die Rendite der Bundesanleihen sei schlicht auf ein zu tiefes Niveau gefallen - und habe dort nahezu alleine dagestanden. Da auch die Deflationsangst gefallen sei, hätten Investoren vermehrt begonnen, „Anleihen zu verkaufen oder auf fallende Kurse zu setzen“. Dennoch rechnet Zulauf nicht damit, dass die Renditen von nun an unaufhaltsam steigen. Schon im dritten Quartal würden sie ihr Hoch erreichen.

    „Die Fed wird den Leitzins im September oder Dezember anheben“

    Eine entscheidende Rolle besitzen in diesem Kontext die Zentralbanken. In einer Hinsicht ist sich die Investmentlegende Bill Gross jedenfalls sicher: „Die Fed wird den Leitzins im September oder Dezember anheben.“ Eine besondere Empfehlung des US-Investors ist der mexikanische Anleihemarkt. Das liegt an zweierlei Gründen: Zum Einen profitiere Mexiko im Gegensatz zum großen Nachbar USA von einer Inflationsrate von drei Prozent und vergleichsweise hohen Renditen, zum Anderen habe Mexiko lediglich ein einfaches A-Rating, sei aber nur halb so hoch verschuldet wie die USA.

    Sorgen bereitet vielen Experten vor allem die Situation in China. Bill Gross bezeichnet die Entwicklungen an der Börse Shenzhen bereits als „Schneeballsystem“. Die lockere chinesische Geldpolitik habe die Aktienkurse enorm angeschoben und viele Kleinanleger veranlasst, aktiv zu werden. Doch so unaufhaltsam die Aktienkurse nach oben geschnellt sein, so unaufhaltsam steige auch die Gefahr einer Blase. Und Gross warnt: „Ein Ausverkauf bei chinesischen Aktien könnte eine globale Krise lostreten.“ Marc Faber ist da etwas weniger pessimistisch – zumindest, was die lange Sicht angeht: „China könnte um 30 bis 40 Prozent korrigieren, aber danach wird es wieder hoch gehen.“

    Hoffnung macht Russland

    Hoffnung macht den Investmentlegenden übrigens ein Land, das schon totgesagt war: Russland. Zwar stehe der Markt aktuell vor einer Korrektur, erklärt Faber, doch sei das Land „besser in Form, als viele glauben“. Insbesondere weil das Embargo des Westens nicht wirklich wirke. Fabers Fazit: „Ich würde mir russische Aktien nach einer Korrektur ansehen, ebenso russische Unternehmensanleihen in Dollar und Euro.“

     





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