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    EUR/USD  1874  0 Kommentare EUR/USD-Sentimentanalyse

    Während sich eine Lösung im Griechenland-Drama abzeichnet und der Grexit abgewendet sein könnte, springt der Kurs des EUR/USD zum Wochenstart hin und her. Noch am frühen Morgen lief der Kurs des Währungspaares bis an die Marke von 1,12 USD heran, gab aber kurz danach seine Kursgewinne wieder ab und notiert momentan unterhalb der Marke von 1,11 USD.

    Der momentane Rücklauf des EUR/USD von seinen Tageshochs könnte mit Gewinnmitnahmen derjenigen Marktteilnehmer erklärt werden, die vor dem Wochenende auf einen Non-Grexit gesetzt hatten und nun Kurse um 1,12 nutzten, um ihre spekulativen Positionen abzubauen. Ein Blick auf die Meinung und die Positionierung verschiedener Marktteilnehmer im EUR/USD könnte in der aktuellen Situation einen hilfreichen Einblick geben.

    So sind die von FXStreet im Curreny Forecast Poll befragten Devisenanalysten mittelfristig, also auf Sicht von einem Monat, extrem bearish eingestellt. Von 26 befragten Analysten sind 20 auf Sicht von einem Monat bearish für den Kursverlauf des Währungspaares eingestellt, während nur zwei bullish und vier sideways gestimmt sind. Kurzfristig, also auf Sicht einer Woche, stellt sich das Sentiment unter den FX-Analysten durchwachsen dar. Von 15 befragten Analysten sind acht bullish gestimmt, während fünf bearish und zwei sideways gestimmt sind.

    Das Verhältnis zwischen Bullen und Bären bei den Privatanlegern ist laut des Community Outlooks von Myfxbook.com momentan ausgeglichen. Hier stehen momentan den 14.190 EUR/USD-Bären 13.035 Bullen gegenüber. Dieses Verhältnis könnte sich aber in den nächsten Stunden zu Gunsten der Bullen drehen. Diese Vermutung könnte auf dem kurzfristig sehr ausgeprägten Kontra-Trend-Verhalten der privaten Devisen-Trader basieren. Nach der doch recht unerwarteten Korrektur des EUR/USD-Kurses am frühen Morgen könnten nun viele Devisen-Trader dazu verleitet werden, kurzfristig auf eine Gegenbewegung zu setzen und somit das Verhältnis zwischen Bullen und Bären in dieser Marktteilnehmergruppe zu Gunsten der Bullen drehen.

    Die im Commitment of Traders Report ausgewiesene Netto-Positionierung der großen Spekulanten im EUR/USD-Future-Kontrakt, dem liquidesten Währungs-Future weltweit, zeigt, dass die „Big Boys“ trotz der Griechenland-Misere und den möglichen Folgen für die Eurozone, keine neuen Short-Positionen aufgebaut haben. So lag die Netto-Positionierung in dieser Gruppe bei 99.266 Short-Kontrakten. Im Vergleich zu der Positionierung vor drei Monaten sind die Netto-Short-Bestände im EUR/USD-Future extrem abgebaut worden. Im April dieses Jahres lag die Netto-Short-Positionierung noch bei 226.560 Kontrakten.

    Ein mögliches Fazit könnte sein, dass die kurzfristige Abwärtsbewegung des EUR/USD-Kurses weiterlaufen könnte. Das ausgeglichene Verhältnis von Bullen und Bären unter den Privatanlegern könnte sich nach der Kurskorrektur im EUR/USD in den nächsten Stunden deutlicher zu einer Mehrheit der Bullen entwickeln. Das würde, vorausgesetzt man interpretiert das Verhalten der Privatanleger als Kontra-Indikator, auf Sicht der nächsten Stunden für weitere Kursrückgänge beim Währungspaar sprechen. Und auch auf Sicht der nächsten Wochen könnte die klar bearishe Mehrheit unter den FX-Analysten dafür sprechen, dass der Kurs des EUR/USD weiterhin schwach bleibt.

    Neben der chattechnischen Ausrichtung der FX-Analysten, könnte hier auch die fundamentale Sicht eine wichtige Rolle bei der Kursprognose dieser Gruppe spielen. Vor dem Hintergrund des starken Abbaus der Netto-Short-Positionierung der großen Spekulanten in den letzten drei Monaten könnte nun von dieser Gruppe ein weiterer Abwärtstrend eingeleitet wird. Da dieser Gruppe ein ausgeprägtes Trendfolgeverhalten unterstellt wird, könnte die Argumentation hier lauten, dass nachdem die historisch extreme Netto-Short-Positionierung abgebaut wurde, wieder Luft für neue Short-Positionen vorhanden ist, die den Kurs treiben



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    Oliver Bossmann
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    Oliver Bossmann ist bei ETX Capital als Marktanalyst tätig. Er arbeitet seit über zehn Jahren in der Finanzbranche und hat sich auf den Bereich CFD- und FX-Trading spezialisiert. Zuletzt war er bei dem amerikanischen Forex-Broker FXCM als Marktanalyst angestellt und leitete den Unternehmensbereich FXCM Research in Deutschland. Bis 2009 verwaltete er als Head of Trading beim Broker FX Flat private und institutionelle Kundengelder in Form eines Managed Accounts.
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    Verfasst von 2Oliver Bossmann
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