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    Comeback der Ölmacht Iran  6547  0 Kommentare Der Erzrivale kehrt zurück - Geht der Ölpreis-Krieg jetzt erst richtig los?

    Die Einigung im Atomstreit sorgt für mächtig Unruhe auf dem Ölmarkt. Werden wir das Comeback der Ölmacht Iran erleben? Und wenn ja, wie wird Erzrivale Saudi-Arabien darauf reagieren? Der Ölpreis-Krieg geht in die nächste Runde.

    Das Ende des jahrelangen Atomstreit mit dem Iran markiert eine historische Trendwende. Es sei „eine Einigung für die Geschichtsbücher“, schrieb wallstreet:online. Doch so groß die Freude über die Beilegung des seit 13 Jahren schwelenden Konflikts, so groß ist auch die Verunsicherung. Was bedeutet das Ende und vor allem: Löst es einen alten Konflikt, indem es einen neuen anzettelt?

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    Ja, meint die „Welt“ und warnt vor einem neuen Ölpreis-Krieg. Im Mittelpunkt des Machtkampfes stehen demnach die beiden Erzrivalen Iran und Saudi-Arabien. Beide könnten versuchen, über den Energiemarkt ihre geopolitischen Interessen durchzusetzen, heißt es in dem Bericht.

    Rückblick: Vom Machtpoker zum Ölpreis-Krieg

    Saudi-Arabien steht schon länger an der Spitze des Öl-Machtpokers. Was im vergangenen Oktober als „spannender Machtpoker um den Ölpreis“ begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einem handfesten Ölpreis-Krieg entwickelt. Auf der einen Seite das „alte“ Öl der etablierten Ölproduzenten, allen voran der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), auf der anderen Seite das „neue“ Öl der Fracking-Industrie in den USA. Weil der Fracking-Boom immer mehr zur Gefahr wurde, drehte Saudi-Arabien den Ölhahn immer weiter auf und überschwemmte den Markt mit einem Überangebot an Öl. Andere Akteure stimmten ein, öffneten ebenfalls ihre Schleusen und produzierten was das Zeug hielt – mit dem Ergebnis, dass der Ölpreis zu Beginn des Jahres unter die 50 US-Dollar-Marke pro Barrel fiel.

    Es dauerte nicht lange, bis der Preiskampf seine ersten Opfer forderte. Je tiefer der Ölpreis sank, desto mehr Öl-Firmen mussten kapitulieren. Der Öl-Traum verwandelte sich in ein Öl-Trauma. Saudi-Arabien schien sein Ziel erreicht und die Fracking-Industrie in die Knie gezwungen zu haben (siehe: US-Fracking-Industrie leidet: Jeder Dollar zählt). Doch ausgerechnet jetzt, wo die eine Gefahr gebannt ist, taucht plötzlich der alte Erzrivale wieder auf und schickt sich an, die Rangordnung auf dem Ölmarkt erneut durcheinanderzuwirbeln.

    Das Comeback der Ölmacht Iran

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    Die Einigung im Atomstreit bringt den Iran zurück in die erste Liga der Öl-Produzenten. Denn die Vereinbarung sieht auch vor, dass die Sanktionen des Westens gegen das OPEC-Mitglied aufgehoben werden. Damit ist der Weg frei für höhere Ölexporte des wichtigen Förderlandes Iran.

    Klar, dass das Saudi-Arabien ganz und gar nicht gefällt. Doch Riad habe sich laut „Welt“ bereits für die Rückkehr des Iran gewappnet und seine Fördermengen in den vergangenen Wochen überraschend stark angehoben. Ende Juni erreichte das Fördervolumen mit 10,4 Millionen Barrel ein neues Rekordniveau. Dem iranischen Erzrivalen werde so von saudischer Seite signalisiert, nach dem Ende des Embargos die Förderung nicht allzu stark auszuweiten, will Teheran nicht einen Kollaps des Marktes provozieren, heißt es. Schon jetzt ist der Ölmarkt nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) "massiv überversorgt" und es sei mit weiteren Preisrückgängen zu rechnen, sollte der Iran zusätzliches Öl in den Markt pumpen.

    Entsprechend nervös reagierte der Markt auf die Atomverhandlungen in Wien, wie aus dem 5-Tage-Chart hervorgeht.

    Wann und wie stark kommt der Iran zurück?

    Bis zum Durchbruch der Verhandlungen mit dem Iran in Wien waren die Ölpreise an mehreren Handelstagen zum Teil kräftig gefallen. Als klar wurde, dass Teheran seine Ölexporte im Zuge des schrittweisen Abbaus der Wirtschaftssanktionen erst vergleichsweise spät erhöhen darf, drehte sich die Stimmung am Ölmarkt. So konnte sich der Ölpreis am Mittwoch wieder etwas erholen. Aktuell kostet ein Barrel der Marke Brent 58,23 US-Dollar. Trotzdem bleiben die Märkte weiterhin nervös.

    Denn noch ist unklar, wann und wie viel Öl Iran in nächster Zeit fördern wird. Rohstoffexperten der Commerzbank rechnen aber nicht damit, dass der Iran seine Ölförderung rasch erhöhen werde. Erst müssen die Produktions- und Transporteinrichtungen nach mehr als drei Jahren der Stilllegung wieder instandgesetzt werden. Allerdings verfüge das Land über große Lagerbestände, die zunächst exportiert werden könnten. Die Commerzbank-Experten gehen von einem Anstieg des iranischen Ölangebots um maximal 500 000 Barrel pro Tag bis Mitte 2016 aus und um weitere 500 000 Barrel pro Tag bis Ende 2016. Ähnlich sehen das auch die Kollegen bei Goldman Sachs, die eine Steigerung um 200.000 bis 400.000 Barrel im kommenden Jahr prognostizieren (siehe hier).





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