APM Gold  2340 Monatskommentar Gold und Goldaktien Juni 2015

Überblick
Im Juni gab der Edelmetallsektor weiter nach. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index fielen um –8,8%, der MV Junior Gold Mines Index um -6,6%, Gold um -1,5%, Silber um -6,1% (alle Werte in USD).

Technik
Der Sektor konnte von den Schlagzeilen aus Griechenland nicht profitieren und verlor im Monatsverlauf kontinuierlich. Insgesamt ist die technische Situation weiter negativ zu bewerten, so lange der Sektor es nicht schafft, ein höheres Hoch auf Wochenbasis zu erreichen.

Global Macro   
An den Kapitalmärkten war im Juni das Thema Griechenland bestimmend, je nach Tagesmeldung- und Entwicklung reagierten die Anleger entweder nervös oder euphorisch. In der Summe gaben die Aktienmärkte deutlich nach, Panikverkäufe blieben aber im Großen und Ganzen aus. Europa verlor überproportional, Japan zeigte relative Stärke. Anleihen bester Bonität konnten zulegen, Staatsanleihen der sogenannten europäischen Peripherieländer gaben nach, Unternehmensanleihen mit geringer Kreditqualität auch. Anders als in den Vormonaten wurde demnach nach Kreditqualität unterschieden und nicht nach der Laufzeit der Anleihen, der mögliche Ausfall der griechischen Staatsanleihen rückte die Bonität der Emittenten wieder in den Fokus. Die Rohstoffe der Industrieproduktion, Gold und der EUR bewegten sich seitwärts.

Vordergründig geht es bei den Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und dem griechischen Staat über neue Kredite zur Finanzierung des defizitären Staatsbetriebs. Die Berichterstattung beschreibt minutiös  den aktuellen Stand der Verhandlungen und die jeweilige Position der diversen Parteien. Aus unserer Sicht sind diese Details weniger relevant, da Griechenland lediglich ein Symptom der weltweiten Überschuldung darstellt.

In den Jahren nach der monetären Union wurden der Kreditvergabe keine natürlichen Grenzen gesetzt, der Bezug zur zugrundeliegenden Wirtschaft ging verloren, im Zuge der Finanzkrise 2008 stellte sich heraus, dass die Kredite nicht bedient werden konnten. Um einen direkten Ausfall zu verhindern, glichen weltweit die Staaten die faulen Kredite der verschiedenen Banken aus, private Verluste wurden sozialisiert. Manche Staaten konnten besser mit der nun stark erhöhten Staatsverschuldung umgehen, andere weniger. Griechenland gehört zu der zweiten Gruppe, unterscheidet sich aber nicht grundlegend von beispielsweise Italien, Spanien oder auch Deutschland und den USA.

Die genannten Staaten versuchen – aktuell recht erfolgreich – ihre Schuldenlast durch Geldvermehrung und Niedrigzinspolitik real zu reduzieren und den direkten Ausfall zu vermeiden. Bei den griechischen Staatsanleihen hat diese Strategie nicht mehr ausgereicht, hier wird nur noch verhandelt, wie der direkte Ausfall möglichst gering gehalten werden kann und wer ihn letztendlich tragen muss. Zur Debatte stehen vornehmlich der griechische Bürger oder der europäische Steuerzahler, die v.a. deutschen und französischen Banken, welche „ohne Bezug zur zugrundeliegenden Wirtschaft“ die ursprünglichen Kredite vergeben haben, werden kaum erwähnt. Da die Staatsanleihe als „risikolose Anlage“ im Zentrum des modernen Finanzsystems steht, ist jeder direkte Ausfall höchst problematisch, da er die inhärente Insolvenz des Systems aufzeigt. Das ist auch der Grund, weshalb der Ausgang der aktuellen Krise bedeutender ist, als die relativ geringe Streitsumme vermuten lässt.

Portfolio
Aufgrund der bereits reduzierten Investitionsquote und der gehaltenen Absicherungen verlor der Fonds im Juni deutlich weniger als der Sektor. Die Investitionsquote wurde im Monatsverlauf weiter abgebaut, der Aktienanteil lag zum Publikationszeitpunkt bei 65%, am Geld liegende Absicherungen bei –25%, Werte mit Marktkapitalisierung <1 Mrd. USD bei 23%, Silberaktien bei 10%, Geldmarkt und Staatsanleihen bei 31%, der ungesicherte Fremdwährungsanteil bei 25%.

APM Gold & Resources Fund (EUR) - blau
FTSE Gold Mines Index (USD) - schwarz

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Andreas Böger
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Andreas Böger ist Senior Portfolio Manager bei der C-QUADRAT Asset Management GmbH, u.a. zuständig für den Bereich Aktien und Rohstoffe und Manager des C-QUADRAT Gold & Resources Fund. Weitere Informationen unter: www.c-quadrat.com.
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APM Gold Monatskommentar Gold und Goldaktien Juni 2015 An den Kapitalmärkten war im Juni das Thema Griechenland bestimmend, je nach Tagesmeldung- und Entwicklung reagierten die Anleger entweder nervös oder euphorisch. Im Juni gab der Edelmetallsektor weiter nach.

APM Gold: Monatskommentar Gold und Goldaktien Juni 2015 - 16.07.2015
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    Andreas Böger ist Senior Portfolio Manager bei der C-QUADRAT Asset Management GmbH, u.a. zuständig für den Bereich Aktien und Rohstoffe und Manager des C-QUADRAT Gold & Resources Fund. Weitere Informationen unter: www.c-quadrat.com.

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    Aktive Verwaltung - Der C-QUADRAT Gold & Resources Fund ist ein Aktienfonds und strebt als Anlageziel laufende Erträge unter Inkaufnahme definierter Risiken an. Der Fonds verfolgt einen aktiven Investmentansatz und investiert überwiegend in Aktien solcher Unternehmen, welche im Edelmetall- oder anderen Rohstoffsektoren tätig sind. Entscheidend für die Bewertung der Unternehmen sind die fundamentale Beurteilung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und eine systematische Beurteilung von Preis und Risiko.

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