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    Iran-Deal  2261  0 Kommentare „Strukturen des Öl-Marktes werden sich nicht ändern“

    FundResearch spricht mit LBBW-Rohstoffexperte Daniel Rauch über die Auswirkungen des Abkommens mit dem Iran und die Zukunft des Ölmarktes.

    Am 14. Juli 2015 war es soweit: Nach 13 Jahren Verhandlung haben sich der Iran und die 5+1 Staaten (China, Frankreich, Russland, USA und Großbritannien plus Deutschland) auf ein Abkommen einigen können. Der Iran erklärt sich bereit, sein Atomprogramm auf nicht-militärische Ziele zu begrenzen, im Gegenzug dafür werden UN, EU und die USA ihre Sanktionen gegenüber dem Land schrittweise lockern. Die gestern erzielte Einigung ist eine Chance für den Iran, international eine Rolle zu spielen, sowohl politisch, bei der Terrorismus-Bekämpfung, als auch wirtschaftlich, im Besonderen beim Thema Ölexporte. Welche Auswirkungen die Öffnung des Iran für das Land, den Ölmarkt und die globale Wirtschaft bedeuten könnte bespricht FundResearch mit dem Rohstoff-Fondsmanager Daniel Rauch von LBBW Asset Management. 

    FundResearch: Wie wird sich die Entwicklung des Iran auf den Ölpreis auswirken, besonders im Hinblick auf die lange Frist? Wird bzw. kann der Iran seine Ölexporte überhaupt sukzessive steigern? 

    Daniel Rauch: Man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass der Iran nun den Weltmarkt flutet. Es gibt schon jetzt eine geschätzte Überversorgung des Marktes von bis zu 1,5 Millionen Barrel pro Tag. Zudem sind die Lager vor allem in Amerika gut gefüllt.

    FundResearch: Aber der Iran verfügt doch über große Ölreserven…

    Daniel Rauch: Mit ca. 3 Millionen Barrel Öl pro Tag befindet sich der Iran zwar unter den Top-10-Förderländern, ist aber von der Spitze noch weit entfernt. Zudem belieferte der Iran in der Vergangenheit Staaten wie beispielsweise China, so dass das Land bereits in der Vergangenheit als Anbieter am Markt tätig war. Des Weiteren wird es für den Iran gar nicht einfach sein, seine Ölproduktion rasch zu erhöhen, weil Produktions- und Transporteinrichtungen nach mehr als drei Jahren erst wieder hochgefahren und instand gesetzt werden müssen. Ganz abgesehen von diesen technischen Gegebenheiten, dürfte es ohnehin keine schnelle Rückkehr des Iran an den internationalen Ölmarkt geben. Zunächst muss das Abkommen durch den US-Kongress sowie die UN noch ratifiziert werden. Danach muss der Iran die vertraglichen Bedingungen umsetzen. Zuletzt muss die Internationale Atomenergiebehörde noch verifizieren, ob die vereinbarten Bedingungen im Iran auch tatsächlich umgesetzt wurden. Erst im Anschluss daran könnte der Iran seine Ölexporte wieder steigern. Das dürfte voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2016 der Fall sein.

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    Iran-Deal „Strukturen des Öl-Marktes werden sich nicht ändern“ FundResearch spricht mit LBBW-Rohstoffexperte Daniel Rauch über die Auswirkungen des Abkommens mit dem Iran und die Zukunft des Ölmarktes.

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