Bilanzen frisiert
Gigantischer Bilanzskandal bei Toshiba - Jetzt rollen Köpfe
Ein spektakulärer Bilanzskandal erschüttert Japan. Toshiba hat jahrelang seine Bilanzen frisiert – um ganze 1,1 Milliarden Euro. Eine ungeheure Summe, die nun personelle Konsequenzen nach sich zieht.
Wir alle wissen, dass das ein oder andere Unternehmen gerne mal seine Zahlen etwas hübscher aussehen lässt, als sie in Wahrheit sind. Doch das, was Toshiba in den vergangenen sechs Jahren getan hat, sprengt alle Rahmen.
Eine interne Untersuchung hat ergeben, dass Toshiba seinen Gewinn vor Steuern um mindestens 152 Milliarden Yen zu hoch ausgewiesen hatte. Damit hat der japanische Mischkonzern seine Bilanzen um nicht weniger als 1,1 Milliarden Euro nach oben frisiert – ein gigantischer Bilanzskandal, der die Branche erschüttert.
Mit unrealistischen Vorgaben habe das Management seine Mitarbeiter systematisch unter Druck gesetzt, heißt es in dem Untersuchungsbericht. Der Skandal ist der größte in Japan seit 2011. Damals hatte der Kamera-Hersteller Olympus seine Bilanzen aufgebläht.
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Insofern ist es wenig überraschend, dass bei Toshiba nun die ersten Köpfe rollen. Am Dienstag verkündete der Konzern laut dpa-AFX den Rücktritt von Toshiba-Chef Hisao Tanaka. Neben Tanaka müssen auch sein Vize Norio Sasaki sowie der frühere Präsident Atsutoshi Nishida ihre Ämter niederlegen. Bis ein Nachfolger für Tanaka gefunden wird, wird Chairman Masashi Muromachi das 140 Jahre alte Unternehmen führen.