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    Griechenland: das neue Argentinien? Leider nicht..

    Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de

    Der Grexit ist nicht eingetreten – aber ob das so bleibt, ist alles andere als sicher. Das zeigt das Beispiel Argentiniens, das 2001 die bisher größte Staatspleite hingelegt hat (100 Milliarden US-Dollar).

    Die Parallelen zwischen Griechenland und Argentinien liegen auf der Hand – nur dass die ökonomische Lage in Hellas noch verheerender ist als damals (und ein Stück weit noch heute) in Argentinien. Beide Länder haben einen bankrotten Bankensektor, untragbare Schulden, sind oder waren global nicht wettbewerbsfähig.

    Argentinien rutchte in die Pleite, nachdem der US-Dollar zwischen 1999 und 2001 um 30% gestiegen war – das machte die argentinischen Waren im Ausland Wettbewerbs-unfähig, zumal der Nachbar Brasilien seine Währung in diesem Zeitraum stark abwertete. Aber der argentinische Peso war an den US-Dollar gebunden – und die einzige Möglichkeit war, eben diese Bindung aufzuheben. In der Folge stützte der Peso um 75% ab, das BIP sank um 15%, die Inflation stieg auf 40%.

    Aber was Argentinien dann zumindest vorübergehend geholfen hatte, dürfte Griechenland kaum helfen. Hauptgrund: Griechenland exportiert sehr viel weniger, die griechische Wirtschaft ist deutlich weniger international vernetzt als damals die argentinische. Seit 2008 sind in Griechnenland die Löhne um 40% zurück gegangen – aber das Land ist nach wie vor nicht wettbewerbsfähig. Argentinien war und ist Rohstoff-reich – Griechenland nicht. Selbst Olivenöl wird in Griechenland importiert! Argentinien aber profitierte nach der Pleite vom Rohstoff-Boom, und Griechenland?

    Auch andere Länder haben sich nach einer Pleite wieder schnell erholt: Russlands Wirtschaft wuchs nach der 75%-Abwertung des Rubel 1998 um 40%, selbst Südkorea, das im Gegensatz zu Russland kaum Rohstoffe besitzt, wuchs nach der Asien-Krise 1997 45%, Argentinien schaffte immerhin 25%. Wie all das in Griechenland selbst bei einem Austritt aus dem Euro funktionieren soll, bleibt jedoch mehr als schleierhaft: kaum ein anderes Land hat so schlechte Voraussetzungen dafür wie Griechenland – vielleicht hat im Wissen darum Tsipras dann die letze Konsequenz gescheut und einen Vertrag unterschrieben, der ihm als übles Diktat erscheinen musste!



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    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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