GOLD
350 oder 1.800$? Eine Analyse der langfristigen Perspektiven!
Bei Gold scheiden sich die Geister. Die, die schon immer einen Finanzcrash und den Untergang der kapitalistischen Finanzordnung vorausgesehen haben, im Zuge dessen Gold als einziges wahres Zahlungsmittel ungeahnte Höhen im Wert erreichen soll, sehen den aktuellen Goldpreis als „Schnäppchen“. Im Gegensatz hierzu die Analysten, die auf Grund der Zinswende in den USA sowie des unrentierlichen Golddepots, des Abgesangs von Gold als Krisenwährung weiterhin fallende Goldkurse in US-Dollar prognostizieren. Die Kursziele nach unten mehren sich nun bei fallenden Goldkursen. Die Analysten damit „prozyklisch“!
Nachfolgend zwei interessante Artikel – eines Optimisten und eines Pessimisten:
Goldreport - Fairer Wert für Gold 750 USD oder 1.800 USD? Kommt die Krise in den USA zurück?
Study predicts gold could plunge to $350 an ounce
Eine etwas andere Sichtweise auf den „Wert des Goldes“ zeigt der US-Analyst Milton Berg auf, der den Goldpreis in Relation zu einem Schoko-Bonbon setzt und den „The Gold Hershey Bar Index“ entwickelt hat – Milton Berg entwickelt hieraus einen „fairen“ Preis für die Gold-Unze von ca. 950$ mit dem Risiko verbunden, dass der Goldpreis kurzzeitig auch bis ca. 700$ fallen könnte. Das Interview mit Milton Berg sehen Sie hier bei Bloomberg.
Letztlich entscheidet der Markt über den Preis. Sind mehr Käufer als Verkäufer vorhanden oder umgekehrt. Und eine anhaltend negative Stimmung dürfte auch den Abwärtstrend ankurbeln – bis keine Verkäufer mehr vorhanden sind. Doch genau hier liegt das Dilemma im Goldpreis. In den vergangenen Wochen stiegen die Abflüsse bei den „Goldfonds“ – und die Stimmung der Goldanleger ist scheinbar noch nicht am Tiefpunkt angelangt. Ein finaler „Ausverkauf“ ist derzeit noch nicht festzustellen. Betrachten Sie hierzu einmal die Monatskerzen:
Gold - Monatskerzen
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In den drei Monaten April bis Juni eine abwartende Haltung im Goldpreis, die im Juli nach unten verlassen wurde: Ein Verkaufssignal. Der Markt hat sich nach einer Phase der Unsicherheit nach unten entschieden. Hieraus folgt, dass sich die Abwärtstendenz weiter fortsetzen sollte.
Auch der Juli-Schlusskurs ist negativ zu werten, da dieser unter dem Oktobertief und außerhalb des Keils notiert. Ein Re-Break der 1.132$ per Monthly-Close sowie folgend ein Anstieg über ca. 1.187$ wären positiv – ansonsten muss mit fallenden Kursen in Richtung 1.000$ (und tiefer) gerechnet werden. Ein Anstieg über 1.187$ würde den Juli als „Ausverkaufskerze“ darstellen.
Betrachten wir noch einen weiteren langfristigen Kursverlauf. Der Goldpreis seit 1994 (in schwarz) und die T-Bonds (zehnjährige US-Anleihen). Hinweis: Chart erstellt mit Metastock – Kursdaten: www.bsb-software.de
Pauschal könnte hieraus abgeleitet werden, dass der Goldpreis bis ca. 2012 gestiegen ist, solange auch die T-Bonds deutlich gefallen sind. Seit 2013 setzte hier ein Stimmungsumschwung in der Zinslandschaft ein – steigen nun die Zinsen wieder an, so besteht ganz einfach das Risiko, dass sich auch der Goldpreis langfristig unter der 1.000$-Marke einrichten wird.
Entsprechend der „Trendlinien-Differenzmethodik“ kann übrigens ein Kursziel nach Bruch des sehr langfristigen Trends für den Goldpreis abgeleitet werden: 600 bis 580$.
Fazit:
Solange keine klare Bodenbildung im Goldpreis vorliegt, wäre ein Kauf am aktuellen Niveau oder auch ein Einstieg in Goldminen-Aktien sehr risikoreich bzw. sehr spekulativ, die Risiken nach unten überwiegen aus langfristiger Sicht.
Ihr Stefan Salomon
Chartanalyst wallstreet-online.de
Die wichtigsten Zahlen:
www.wallstreet-online.de - Wirtschaftskalender
Hinweis: Die Analyse wurde von Stefan Salomon mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit der in der Analyse enthaltenen Aussagen, Prognosen und Angaben wird jedoch keine Gewähr übernommen. Der Inhalt dient lediglich der Information und beinhaltet keine Vermögensberatung und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von CFD, Aktien oder anderen Finanzprodukten.Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Erklärung nach §34b Abs 1 WPHG: Der Autor erklärt, dass er im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich einzelne Analysen beziehen. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Charts: guidants.com.
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