Verheerende Bilanz
Lasst uns aus dem Euro austreten, bevor Italien es tut
Mittlerweile dämmert es auch den glühendsten Befürwortern des Euro, dass die Idee mit der Währungsunion zu einem Bumerang für die europäische Idee geworden ist. Statt Europa zu einen, führt das straffe Eurokorsett zum Gegenteil. Die Bilanz des Projektes "Euro" ist für alle beteiligten Länder verheerend.
In den Krisenländern hat das viel zu tiefe Zinsniveau nach Euroeinführung einen gigantischen Verschuldungs- und Konsumboom bei Staaten und Privaten ausgelöst. Deutliche Lohnsteigerungen ruinierten die Wettbewerbsfähigkeit.
Deutschland hingegen musste auf einen ungünstigen Wechselkurs bei Eintritt in den Euro und anfänglich zu hohen Zinsen mit Reformen reagieren, die die Binnenwirtschaft drückten und die ungesunde Dominanz des Exports weiter verstärkten. Seit Beginn der Krise profitieren wir von der Schwäche des Euros, der zugleich jedoch immer noch zu stark ist, um eine wirkliche Belebung in den Krisenländern zu bewirken.
Die wirtschaftlichen Folgen des Euros führen zu politischen Spannungen, längst überwunden geglaubte Animositäten zwischen den Völkern brechen wieder auf. Wir sind gefangen in einem System, welches nur durch den eisernen Willen der Politik und der EZB "alles zu tun" zusammengehalten wird. Doch dies wird nicht ewig gelingen. Denn die Grundsätze der Wirtschaft lassen sich nicht auf Dauer aushebeln.
Ist der Euro wirklich unumkehrbar? Schäuble ist der einzige wahre Europäer
Das Mantra der Unumkehrbarkeit des Euros ist durch die letzte Rettungsaktion für Griechenland ins Wanken geraten. Erstmals lag offen der Austritt eines Landes auf dem Tisch. Zu recht. Der ansonsten sehr kritische englische Telegraph erkannte, dass Finanzminister Schäuble der einzige wahre Europäer gewesen sei, weil er Griechenland eine Alternative zur Fortsetzung der Dauerdepression bot. Den Ausstieg.
In der Tat wäre es für Griechenland der beste Weg gewesen, denn das Land hätte Autonomie gewonnen und den Schuldenschnitt, den es so sehr wünscht und braucht, auch bekommen.
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Schäuble mag die Hoffnung gehabt haben, damit den Rest der Eurotruppe enger zusammenzuschweißen. Das ist allerdings eine falsche Annahme, denn Griechenland mag zwar das lauteste Problem in der Eurozone sein, aber nicht das größte. Die Euroretter verweisen gerne auf die Fortschritte in Krisenländern wie Irland, Spanien und Portugal. Sie übersehen jedoch, dass in allen Ländern die Gesamtverschuldung von Staaten und Privaten deutlich gestiegen ist. Ohne eine Bereinigung dieser Schuldenlasten werden die Länder sich nicht dauerhaft erholen können.