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    Studie "beweist"  9888  4 Kommentare Von wegen Anarcho-Geld - Darum ist Bitcoin ein Sammelbecken für Kriminelle

    Das Ass im Ärmel von Bitcoin heißt Anonymität. Trotzdem wollen Forscher nun das Rätsel der geheimen Bitcoin-Nutzer aufgedeckt und den ultimativen Beweis gefunden haben: Ja, es sind Kriminelle, die im Schutz der Anonymität ihre dunklen Geschäfte tätigen.

    Stellen Sie sich vor, Sie sind Pate eines mächtigen Mafia-Netzwerks. Das Geschäft läuft gut, die Geldscheine stapeln sich in ihrem Büro. Doch damit Sie das Geld in vollen Zügen genießen können, müssen Sie es vorher waschen. Bloß wie? Sie könnten natürlich die Deutsche Bank fragen. Immerhin steht Deutschlands größtes Finanzinstitut aktuell im Verdacht, russische Gelder gewaschen zu haben (siehe hier). Aber hey, gibt es nicht auch diese tolle digitale Währung, die super anonym ist? Stimmt, Bitcoin. Was also tun Sie als moderner Mafiosi? Richtig, Sie googeln, wie das denn funktionieren könnte mit der Geldwäsche und diesen Bitcoins.

    Unglaublich, aber wahr - Forscher in den USA legten genau solche Szenarien zugrunde und wollen auf diese Weise endlich den Beweis gefunden haben, dass Bitcoin hauptsächlich von Kriminellen benutzt wird. Tatsächlich werfen Kritiker der beliebten digitalen Währung immer wieder vor, mit ihrer einprogrammierten Anonymität ein Sammelbecken für illegale Machenschaften zu sein und dabei Geldwäsche Tür und Tor zu öffnen.

    Forscher wollen Bitcoin-Nutzer enttarnt haben

    Aber sind wir mal ehrlich: Würde sich ein Mafiosi, der sein Geld mithilfe der Bitcoins waschen möchte, ernsthaft vor den PC setzen und nach einer Geldwäsche-Anleitung googeln? Ja, sagen Aaron Yelowitz und Matthew Wilson von der Universität Kentucky. Die beiden Ökonomen wollten herausfinden, welche Nutzer sich hinter dem Kryptogeld verbergen (hier der Link zur Studie).

    Das herauszufinden ist allerdings nicht ganz leicht, wenn nicht sogar unmöglich. Der Zahlungsverkehr mit Bitcoin ist anonym. Damit kann weder ein Staat noch ein Forscher überprüfen, wer hinter einer Transaktion steckt. Aber wie wollen die beiden Ökonomen dann beweisen, dass Bitcoin in Wahrheit kein Anarcho-, sondern Mafia-Geld ist?

    Ganz einfach: Sie nahmen die Daten von Google Trends zu Hilfe um zu gucken, mit welchen anderen Schlagwörtern nach Bitcoin gesucht wurde. Und weil offenbar alle nach Bitcoin in Zusammenhang mit irgendwelchen kriminellen Sachen googelten, ist das für die Forscher nun der ultimative Beweis, dass Bitcoin von Kriminellen benutzt wird. Immerhin hätten andere Studien bei anderen Themen eine „starke Korrelation zwischen Google-Suchen und deren Bezug zur Realität“ gefunden, schreibt die „Welt“ zu ihrer Ehrenrettung. Aber ist eine solche Methode wissenschaftlich haltbar? Darüber lässt sich sicher streiten.

    Keine Anarcho-Währung, sondern Mafia-Geld

    Übrigens haben die Mafiosi laut der Studie aber keine Exklusiv-Rechte an den Bitcoins. Vielmehr müssen sie sich die digitalen Taler mit sogenannten „Computer-Enthusiasten“ teilen. Denn auch Programmierer gehörten zu den fleißigen Bitcoin-Nutzern. Den Titel „Anarcho-Geld“ muss Bitcoin dagegen abgeben, denn: Leider ist die digitale Währung bei Anarchisten und anderen libertären Freigeistern nicht ganz so beliebt wie bisher angenommen. Laut Studie fanden die Forscher „kaum oder gar keine Hinweise, dass politische oder investmentgetriebene Motive“ das Interesse an Bitcoin stärken. Die „Welt“ zieht daraus den Schluss, dass es „außerhalb der Klientel der Kriminellen doch nur ein geringes echtes Interessen an der Anonymität dieser digitalen Währung“ gebe.

    Wohl eher ein Interesse an einer entsprechenden Google-Suche. Denn das ist alles, was durch die Studie nachgewiesen kann: Bitcoin wird häufig im Zusammenhang mit Kriminalität gegoogelt. Nicht mehr und nicht weniger.



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