Spendabler Ex-Chef
Mitarbeiter kündigt und bekommt zum Dank zwei Milliarden US-Dollar für seine neue Firma
Wenn ein geschätzter Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, ist das meist sehr schmerzhaft für den Chef. Und manchmal fließt bei solchen Abschieden auch ein bisschen böses Blut. Umso beeindruckender, wenn ein Chef den Mitarbeiter nicht nur im Guten ziehen lässt – sondern im auch noch zwei Milliarden US-Dollar Starthilfe mit auf den Weg gibt.
Genau das ist nun Scott Bessent passiert. Er verlässt Ende des Jahres seinen bisherigen Arbeitgeber, um seinen eigenen Hedgefonds aufzuziehen. Kleine Brötchen werden dabei aber nicht gebacken. Im Gegenteil, Bessent wird mit der Key Square Group eines der größten Hedgefonds-Start-Ups in der Geschichte eröffnen. Und das noch bevor er auch nur einen Cent bei Investoren eingesammelt hat. Das hat Bessent einzig und allein seinem früheren Chef zu verdanken. Das ist niemand Geringeres als George Soros.
Bessent stand jahrelang in Diensten des Soros Fund Management, dem Familienfonds des Starinvestors. Angeheuert als einfacher Analyst, arbeitete er sich schnell zum Portfoliomanager in London hoch. Bis heute genießt Bessent das Vertrauen der Soros‘. Dabei kehrte er schon einmal der Investmentfirma den Rücken, um sein eigenes Ding zu machen. Im Jahr 2000 gründete er Bessent Capital Management und schon damals gab es Schützenhilfe vom Meisterspekulanten. Soros unterstütze Bessent bei seinem Vorhaben mit 150 Millionen US-Dollar.
Soros bedankt sich mit zwei Milliarden US-Dollar Starthilfe
Elf Jahre später dann die Rückkehr in den Schoß der Soros-Familie, wo Bessent seither den 30 Milliarden schwere Familienvermögen verwaltet. Laut „Bloomberg“ soll Soros Management mit Bessent als Chefanleger rund 10 Milliarden Euro Gewinn gemacht haben. Kein Wunder also, dass Soros seinem Schützling so wohlgesonnen ist.
Zum Dank für seine Dienste gibt er ihm nun satte zwei Milliarden US-Dollar mit auf den Weg. Zusammen mit herzlichen Abschiedsworten: „In den vergangenen vier Jahren hat Scott die Assets der Firma mit Können und Hingabe gemanagt“, schreibt Soros‘ Sohn Robert in einer Memo an die Mitarbeiter, die „Bloomberg“ vorliegt. Bessent habe nun entschieden sein eigenes Projekt zu starten, da ihm die familiäre Struktur bei Soros Fund Management zu sehr einschränke.
Trotzdem wird Bessent seinem alten Arbeitgeber erhalten bleiben und dem Familienunternehmen weiterhin beratend zur Seite stehen. Das enge Verhältnis zu Soros und seiner Familie bleibe bestehen, heißt es in der Memo. Und wer weiß, Bessent ist schon einmal zurückgekehrt…