checkAd

    Yuan-Abwertung  1824  0 Kommentare Experten sehen auch Positives

    „Könnte es zu einem Währungskrieg kommen?” fragen „die Süddeutsche“ und „FAZ“ nachdem der Yuan den dritten Tag in Folge abwertet. FundResearch analysiert die Lage.

    Im Gegensatz zum Euro beispielsweise ist der Yuan keine frei schwankende Währung, sondern an den Dollar geknüpft. Weil in der Vergangenheit der Dollar immer stärker wurde, wertete auch der Yuan auf. Am Montag jedoch begann die chinesische Zentralbank überraschend den Yuan gegenüber dem Dollar abzuwerten. Auch Dienstag und Mittwoch senkte sie den Referenzwert des Yuan gegenüber des Dollars im Vergleich zum Vortag. Dieser Schritt verunsicherte Finanzmärkte weltweit und führte zu Kursrutschen an vielen Börsen.

    Vielerorts heißt es, dass die Peoples Bank of China mit dieser Maßnahme auf die schwachen Wirtschaftsnachrichten aus China reagiere und den Export stimulieren will. Dieser war im Juli um mehr als acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. „Das Exportwachstum im Rest von Asien war alarmierend enttäuschend“, bemerkt die Kapitalanlagegesellschaft Columbia Threadneedle dazu, „wir glauben daher, dass der Schritt der chinesischen Zentralbank langfristige Auswirkungen auf die übrigen asiatischen Länder hat.“ Im Extremfall könne es zu einem „Währungskrieg“ oder Abwertungswettlauf kommen, in dem die Länder ihre Währungen immer stärker abwerten, um kompetitiv zu bleiben. 

    „Im Gegensatz zu den Titelüberschriften der Medien, glauben wir nicht, dass der Schritt der Zentralbank einen durch die Politik angeregten Stimulus für die Exportwirtschaft darstellt“, beurteilt dagegen die Kapitalanlagegesellschaft Schroders die Lage. Viel wichtiger und entscheidender sei die neue Rolle des Marktes zur Bestimmung des Referenzkurses des Yuan. „Wir sehen den Schritt als eine Art Währungsreform, die mehr darauf abgezielt, die Sonderziehungsrechte des IMF zu erhalten als das Wirtschaftswachstum anzuschieben.“ Die Hauptsorgen der Politiker würden weiterhin die Stabilität der Finanzmärkte und die soziale Stabilität bleiben. Weitere massive Abwertungen seien daher unwahrscheinlich.

    Der Internationale Währungsfonds (IMF) hatte China bereits in der Vergangenheit aufgefordert, einen flexibleren Währungskurs zuzulassen. Den Schritt am Montag hatte der Fonds daher begrüßt. Um in den Korb der Sonderziehungsrechte des IMF aufgenommen zu werden, muss eine Währung frei nutzbar sein. Das heißt, sie muss zum einen mit einem hohen Volumen an den Devisenmärkten gehandelt werden. Zum anderen wäre eine allzu enge Dollar-Bindung eher hinderlich. Eine Aufnahme in den Währungskorb würde die chinesische Währung weiter in Richtung internationale Reservewährung bringen. Über den Korb der Sonderziehungsrechte wird alle fünf Jahre entschieden, die letzte Zusammensetzung erfolgte 2015.

    Martin Hüfner, Chefvolkswirt bei Assenagon, schreibt in einem Kommentar, dass sich China in einem weitreichenden Reformprozess befände. Ziel der Führung sei es, die Binnenwirtschaft zu stärken und das Land in der Weltwirtschaft voranzubringen. Ein geringeres Wirtschaftswachstum müsse daher nicht zwangsweise ein negatives Signal sein, beurteilt Anthony Chan, Asien-Volkswirt bei AB die Lage.

    China hatte in den letzten Wochen massive Einbrüche an den Börsen verkraften müssen. Daraufhin hatte die chinesische Regierung stark in die Märkte eingegriffen um sie zu stabilisieren. Solche staatlichen Eingriffe schrecken Investoren ab. So beurteilte der IMF die stärkere Rolle der Marktkräfte bei der Festlegung des Yuan-Kurs zwar als positiv, er forderte jedoch weitere Schritte zur Flexibilisierung des Yuan. 

    (TL)




    Verfasst von 2Euro Advisor Services
    Yuan-Abwertung Experten sehen auch Positives „Könnte es zu einem Währungskrieg kommen?” fragen „die Süddeutsche“ und „FAZ“ nachdem der Yuan den dritten Tag in Folge abwertet. FundResearch analysiert die Lage.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer