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    DGAP-News  526  0 Kommentare WisdomTree Macro Alert: Währungskrieg in Asien?


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    WisdomTree Macro Alert: Währungskrieg in Asien?

    19.08.2015 / 17:30

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    von Jesper Koll

    Die Abwertung des chinesischen Yuan dürfte kein Startschuss für einen
    bevorstehenden Wettlauf von Währungsabwertungen in Asien sein. Es trifft
    zwar zu, dass der Schritt eindeutig aufgrund von Kräften der Realwirtschaft
    notwendig wurde, aber ich gehe nicht davon aus, dass dies der Beginn
    weiterer Abwertungen durch China ist. Warum? Ich bin davon überzeugt, dass
    eines der übergeordneten Ziele der chinesischen Regierung die Etablierung
    des Yuan als anerkannte bevorzugte Reservewährung für Asien wird. Um dieses
    Ziel zu erreichen, muss sie glaubhaft belegen, dass sie die eigene Währung
    gegen die Versuchung verteidigt, Abwertungen nach dem
    "Beggar-my-Neighbour-Prinzip" vorzunehmen.

    Werden die Märkte der Regierung glauben?

    Auf mittlere bis lange Sicht scheint mir dies plausibel zu sein. Allerdings
    werden die Kapitalmärkte kurzfristig testen wollen, ob die Regierung zu
    ihren Aussagen steht. Seit mehr als einem Jahr erlebt China kontinuierliche
    Kapitalabflüsse. Der stetige Schwund der Währungsreserven lässt auf
    erhebliche US-Dollar-Verkäufe durch die chinesische Notenbank schließen, um
    den Yuan gegenüber dem US-Dollar zu stabilisieren. Mit der Abwertung dürfte
    sich der Abstand zwischen dem Markt und den täglichen Fixings durch die
    Notenbank verengen. Sollte jedoch in den nächsten Wochen der Spotmarkt
    weiterhin am schwächeren Ende der festgelegten Kursspanne handeln, wird
    sich das Risiko einer weiteren Abwertung sicher deutlich erhöhen.

    Die zentrale Frage ist, ob die Abwertung tatsächlich zu einem Rückgang der
    Kapitalabflüsse führen wird. Sie könnte nämlich fatalerweise genau das
    Gegenteil auslösen: die Kapitalflucht könnte sich beschleunigen, wenn die
    chinesischen Privathaushalte und Institutionen den Schritt als einen
    weiteren Beweis für eine steigende Unsicherheit in der Wirtschaftspolitik
    deuteten. Das Gleiche gilt für den Fall, dass internationale Investoren
    ihre Investitionen in China zurückschrauben (was sich indirekt gegen die
    Regierung richten würde, weil dadurch die globale Nachfrage nach dem Yuan
    geschwächt würde).

    Zusätzlicher Druck kommt aus der steigenden Wahrscheinlichkeit eines
    ausgewachsenen Abstimmungsmangels in der Währungspolitik zwischen den USA
    und China. Der Schritt belegt, dass just zu dem Zeitpunkt, wenn die
    US-Notenbank (Fed) ihre Geldpolitik zu straffen beginnt, die chinesischen
    Währungsbehörden nach weiteren Instrumenten suchen, um die Geldpolitik zu
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