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    Achtung, Crashgefahr!  5561  3 Kommentare US-Ökonom Rogoff warnt - "Die China-Krise kommt!"

    Vor noch nicht allzu langer Zeit hielt uns die Griechenland-Krise über Wochen und Monate in Atem. Inzwischen scheint das Thema – vorerst zumindest – abgehakt, längst blickt die Welt auf einen neuen Krisenherd: China. Doch für US-Ökonom Kenneth Rogoff gibt es kein „entweder oder“, sondern nur ein „sowohl als auch“. Im Interview spricht er über die kommende China-Krise und warnt zugleich: Das Drama um Griechenland ist alles andere als ausgestanden!

    Die gute Nachricht vorweg: Ein chinesisches Griechenland werde es nach Ansicht des Harvard-Professors nicht geben. Er sehe in China „natürlich keine Krise wie in Griechenland voraus“, versichert er der "WirtschaftsWoche". Gleichwohl hält er es für „wirklich naiv“ zu glauben, China werde keine Wachstumsdelle verkraften müssen. Denn: „Die muss kommen.“ Das Land könne nicht 30 Jahre lang ohne Rückschlag wachsen, so Rogoff. Dafür seien Verschuldung und politische Probleme dort „schlicht zu groß“.

    Doch auch wenn der Wirtschaftsdämpfer in China unausweichlich ist - Auf die leichter Schulter sollte man die Entwicklungen im fernen Osten trotzdem nicht nehmen. Rogoff jedenfalls rechnet mit „gewaltigen sozialen Spannungen“. Die Glaubwürdigkeit der Kommunistischen Partei, deren Erfolg auf den bis dato beeindruckenden Wirtschaftszahlen gründet, stehe auf dem Spiel.

    Dennoch werde Peking wohl an seinen Wachstumsversprechen festhalten, glaubt er. „China will weiter als aufsteigende Supermacht gelten. Dazu gehört unbedingt Wirtschaftswachstum.“ Der US-Ökonom rechnet aber damit, dass sich China in Zukunft etwas zurückhalten und mit seinen Währungsreserven nicht mehr ganz so großzügig umgehen werde wie bisher. „Die Chinesen dachten, ihre Devisenreserven im Wert von rund vier Billionen Dollar machten sie unverwundbar. Aber allein im letzten Monat haben sie Hunderte Milliarden Dollar verloren.“ Tatsächlich schmolz der chinesische Devisenberg im vergangenen Monat mit knapp 3,56 Billionen US-Dollar so stark wie nie zuvor (siehe hier). Ganz von der Bildfläche verschwinden werden die Chinesen deshalb trotzdem nicht. Rogoff: „(S)ie wollen weiter international mitmischen.“

    „Griechenland-Spuk wird weitergehen“

    International mitmischen würde auch die Europäische Union sehr gerne. Doch die Griechenland-Krise der vergangenen Monate, in denen die EU mehr mit sich selbst beschäftigt war als mit allem anderen, hat deutliche Spuren hinterlassen. Und für Rogoff ist der Spuk längst noch nicht vorbei. Das vereinbarte dritte Hilfspaket biete seiner Meinung nach „höchstens temporäre Linderung“. Vielmehr werde Griechenland, auch bei einem Schuldenschnitt, dauerhaft Hilfe brauchen und sei damit eher ein Fall für die Weltbank. Dies sei „keine gesunde Entwicklung“, so Rogoff weiter, „vor allem weil Griechenland ja keineswegs das ärmste Land in der Euro-Zone ist.“

    Die vielfach kritisierte Haltung Deutschland in der Griechenland-Frage hält er indes für richtig und findet deutliche Worte für die Kritiker: „Es war einfach lächerlich, dass Leute wie US-Nobelpreisträger Krugman den Deutschen vorwarfen sie hätten Griechenland zu massiven Einsparungen gezwungen. Das entspricht schlicht nicht den Zahlen“ (siehe: Von "Inkompetenz" bis "monströse Torheit" - US-Ökonomen attackieren Geldgeber). Im Gegenzug seien die von Krugman und Co. vorgebrachten Ratschläge an Athen „teuer“ und „irreführend“ gewesen (Lesen Sie hier). Nach Rogoffs Lesart handelt es sich beim Griechenland-Programm des Internationalen Währungsfonds (IWF) um eines der großzügigsten in der Geschichte der Institution. Die harten Sparmaßnahmen lägen einzig und allein in der Verantwortung der Griechen, weil sie Haushaltsdefizite von bis zu zehn Prozent angehäuft hätten, findet der Harvard-Professor. Aus diesem Grund habe es keine andere Option gegeben. Außer, Deutschland hätte eine zeitlich unbeschränkte Garantie auf die gesamten griechischen Schulden ausgesprochen. Doch das, so Rogoff, sei „schlicht unmöglich“.




    wallstreetONLINE Redaktion
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