Ölpreis
Goldman Sachs schockt mit Horror-Nachricht: Ölpreis bald bei 20 US-Dollar!
An die Tatsache, dass der Ölpreis um die 50 US-Dollar schwankt, haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Auch an den Gedanken, dass er sich so schnell wohl nicht erholen wird. Aber das, was Analysten von Goldman Sachs nun prophezeien, übertrifft alles.
Quo vadis, Ölpreis? Seit Monaten ist es die Frage aller Fragen auf dem Rohstoffmarkt. Goldman Sachs meint nun die Antwort zu kennen – und sie lässt Anlegern die Haare zu Berge stehen. Denn die US-Großbank rechnet damit, dass der Ölpreis schon bald auf 20 US-Dollar abstürzen könnte. Noch einmal zur Verdeutlichung: 20, in Worten „Zwanzig“, US-Dollar für ein Barrel (159 Liter) Rohöl!
„Auf dem Ölmarkt herrscht ein noch größeres Überangebot als wir erwartet haben und wir sagen voraus, dass dieses Überangebot in 2016 andauern wird“, schreiben die Goldman-Analysten laut "Business Insider". Grundlage ihrer Bewertung sind die altbekannten Regeln von Angebot und Nachfrage. Auf der Angebotsseite rechnen die Experten damit, dass die Organisation Erdöl Exportierender Länder (OPEC) ihre Förderung im kommenden Jahr weiter ausbauen wird, während auch die Nicht-OPEC-Staaten ihre Fördermengen mindestens auf dem jetzigen Niveau halten werden. Das steigende Ölangebot treffe laut Goldman Sachs aber auf eine weiter nachlassende Nachfrage. Vor allem die Krise in China werfe ihre Schatten voraus. So sei es zwar nicht das Basisszenario, dass der Ölpreis auf 20 US-Dollar abstürze, schreiben die Analysten, aber die Wahrscheinlichkeit steige …
Rückblick: Vom Machtpoker zum Ölpreis-Krieg
Was im vergangenen Oktober als „spannender Machtpoker um den Ölpreis“ begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einem handfesten Ölpreis-Krieg entwickelt. Auf der einen Seite das „alte“ Öl der etablierten Ölproduzenten, allen voran der OPEC, auf der anderen Seite das „neue“ Öl der Fracking-Industrie in den USA. Weil der Fracking-Boom immer mehr zur Gefahr wurde, drehte Saudi-Arabien den Ölhahn immer weiter auf und überschwemmte den Markt mit einem Überangebot an Öl. Andere Akteure stimmten ein, öffneten ebenfalls ihre Schleusen und produzierten was das Zeug hielt – mit dem Ergebnis, dass der Ölpreis zu Beginn des Jahres unter die Marke von 50 US-Dollar pro Barrel fiel.
Es dauerte nicht lange, bis der Preiskampf seine ersten Opfer forderte. Je tiefer der Ölpreis sank, desto mehr Öl-Firmen mussten kapitulieren. Der Öl-Traum verwandelte sich in ein Öl-Trauma. Saudi-Arabien schien sein Ziel erreicht und die Fracking-Industrie in die Knie gezwungen zu haben (siehe: US-Fracking-Industrie leidet: Jeder Dollar zählt). Doch ausgerechnet jetzt, wo die eine Gefahr gebannt ist, taucht plötzlich der alte Erzrivale Iran wieder auf und schickt sich an, die Rangordnung auf dem Ölmarkt erneut durcheinanderzuwirbeln (siehe: Der Erzrivale kehrt zurück – Geht der Ölpreis-Krieg jetzt erst so richtig los?).
Und so werden die Ölschleusen wohl bis auf weiteres geöffnet bleiben. Vielleicht sogar so lange, bis Goldman Sachs Recht hat und der Ölpreis tatsächlich auf unglaubliche 20 US-Dollar gesunken ist.
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