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    Hedgefonds  18105  0 Kommentare Die Wahrheit über Leerverkäufe - und wer heimlich die Strippen zieht

    Ihr Ruf ist bekanntlich nicht der Beste, aber wie sieht es mit der Performance aus? Zwei Forscher aus Frankfurt haben Leerverkäufe etwas genauer unter die Lupe genommen – mit überraschenden Erkenntnissen.

    Bei einem Leerverkauf rechnet ein Anleger damit, dass der Kurs einer Aktie fallen wird. Also leiht er sich die Aktie und verkauft sie weiter. Daher auch der Name „Leerverkauf“, weil er das Papier ja eigentlich gar nicht besitzt. Wenn als nächstes wartet die Aktie wie erhofft fällt, schlägt der Anleger zu, kauft die Aktie und gibt sie wieder an den Leihgeber zurück. Wenn alles gut geht, bleibt ihm durch die Differenz zwischen Verkaufs- und späterem Kaufpreis am Ende ein netter Gewinn.

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    Leerverkäufe genießen nicht unbedingt den besten Ruf. Ihnen wird immer wieder nachgesagt, sie würden Ausverkäufe befeuern und so Krisen verschärfen (siehe: Darum verschärfen Leerverkäufe die Börsenpanik). Aber sind Leerverkäufe tatsächlich so gefährlich, wie ihr Ruf suggeriert?

    Stephan Jank von der Frankfurt School of Finance & Management und Esad Smajlbegovic von der Uni Mannheim haben sich die großen Leerverkäufe der vergangenen Jahre genauer angesehen. Doch das Rätsel um die Henne und das Ei können sie trotzdem nicht lösen. Es sei schwer zu untersuchen, ob die Leerverkäufer auf Informationen reagieren, die dann auch die Kurse sinken lassen, oder ob die Kurse wegen der Leerverkäufe sinken, erklärt Jank gegenüber der „FAZ“. Damit bleibt die wichtigste Frage zwar ungeklärt, interessante Erkenntnisse liefern die Forscher dennoch. Zum Beispiel, wer eigentlich im Hintergrund die Strippen zieht. Und siehe da, der mit Abstand größte Leerverkäufer ist ein alter Bekannter.

    Ein Player beherrscht den Markt

    Von November 2012 bis Ende 2014 hatte Blackrock Investment an jedem Tag 46 Positionen offen, die auf Leerverkäufen basierten. Zählt man die 25 Positionen von Blackrock Fund Advisors hinzu, so ist BlackRock nicht nur der weltweit größte Vermögensverwalter, sondern eben auch der größte Leerverkäufer. BlackRock war zuletzt in die Kritik geraten, Großinvestor Carl Icahn bezeichnete den Vermögensverwalter sogar als „extrem gefährlich“ (Lesen Sie hierzu auch: Wenn Macht zur Gefahr wird – So ziehen BlackRock und Co. heimlich die Strippen).

    BlackRock mag in Sachen Leerverkäufe die Nummer Eins sein, trotzdem ist das Marktsegment insgesamt fest in den Händen von Hedgefonds. Laut „FAZ“ sorgen sie für 78 Prozent des Marktvolumens. Besonders aktiv sind AQR Capital Management (35 offene Positionen täglich) und Oxford Asset Management (30 offene Positionen täglich). Das bringt ihnen Platz zwei und drei unter den insgesamt 358 Marktteilnehmern ein.

    Viel Tamtam, wenig Ertrag

    Soweit zu den Akteuren. Aber wie erfolgreich sind denn nun die Leerverkäufe? Die Antwort ist ernüchternd. Denn die Renditen, die die Leerverkäufe einfahren, sind nicht annähernd so schillernd wie ihr Ruf.

    Im Mittel erzielten die Hedgefonds eine risikoadjustierte Rendite von sechs Prozent ein, heißt es in dem Bericht. Auch hinsichtlich der Strategie hinter den Leerverkäufen zeigt sich: Die Realität ist weit weniger spannend als der Mythos. Statt geheimer Taktiken folgen sie „relativ geläufigen“ Handelsstrategien. Entsprechend bodenständig fällt das Fazit aus: „Hedgefonds kochen also auch nur mit Wasser“, so die „FAZ“.

    Immerhin, ein paar Zutaten, mit denen sich das Wasser anreichern lässt, gibt es dann doch noch. So sind Hedgefonds den beiden Forschern zufolge wesentlich erfolgreicher, wenn sie ihren Heimvorteil ausspielen und sich am besten auf eine Branche spezialisieren. Darüber hinaus zahlt es sich aus, wenn sie die Leerverkäufe als Erste tätigen und die Positionen dann über einen längeren Zeitraum halten. Auf diese Weise lässt sich die Rendite ein wenig aufpeppen. Die Erkenntnis aber bleibt: Allzu große Sprünge scheinen die Hedgefonds mit Leerverkäufen nicht zu machen.




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