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Pariser Staatsanwalt will Verfahren gegen IWF-Chefin einstellen

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PARIS (dpa-AFX) - Im Verfahren um umstrittene staatliche Millionenzahlungen zu ihrer Zeit als französische Wirtschaftsministerin kann IWF-Chefin Christine Lagarde mit einer Einstellung der Ermittlungen gegen sie rechnen. Die Staatsanwaltschaft in Paris bestätigte am Mittwoch den Antrag auf ein Ende des Verfahrens wegen Fahrlässigkeit gegen die 59-Jährige beim zuständigen Gericht. Die Entscheidung darüber steht noch aus.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) musste sich im Zuge der Ermittlungen mehreren umfassenden Vernehmungen in Paris unterziehen. Lagarde bezeichnete Verfahren und Vorwürfe stets als "völlig unbegründet".

Auch die Leitungsgremien des Währungsfonds hatten sich immer wieder hinter Lagarde gestellt. Ein IWF-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur in Washington, der IWF oder Christine Lagarde selbst wollten diese neue Entwicklung nicht kommentieren.

Ermittler hatten Lagarde verdächtigt, sie könne in ihrer Zeit als französische Wirtschaftsministerin (2007-2011) regelwidrig eine Entschädigungszahlung von rund 400 Millionen Euro an Bernard Tapie ermöglicht haben.

Der Geschäftsmann und Unterstützer des damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy hatte sich von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais beim Verkauf seiner Anteile am deutschen Sportartikelhersteller Adidas geprellt gesehen und geklagt. An der Einigung war neben Lagarde auch ihr damaliger Büroleiter Stéphane Richard beteiligt, jetzt Chef des Telekommunikationskonzerns Orange.

Die Affäre zieht sich bereits seit Jahren hin. Die Schadensersatzregelung zugunsten von Tapie wird zudem neu aufgerollt. Das hatte das Pariser Berufungsgericht im Februar auf Antrag des Staates entschieden.

Lagarde leitet seit 2011 den Internationalen Währungsfonds. Sie folgte auf den früheren französischen Finanz- und Wirtschaftsminister Dominique Strauss-Kahn, der den Posten nach einem Sex-Skandal aufgeben musste./gro/DP/stb