Auslandsaktien
Kein Betongold
24. September 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Immobilienkonzerne machen derzeit Schlagzeilen: Seit diesem Montag ist mit Vonovia erstmals ein Immobilienkonzern Mitglied des DAX. Das Unternehmen, das bis vor kurzem noch unter Deutsche Annington firmierte, hatte sich mit einer rasanten Einkaufstour – unter anderem wurde die Gagfah übernommen – zu einem riesigen Konzern mit 370.000 Mietwohnungen gemausert. Am Montag wurde zudem bekannt, dass die Nummer zwei und drei in der Branche Deutsche Wohnen und LEG Immobilien bis zum Jahresende fusionieren wollen. Gemeinsam kämen die beiden auf rund 250.000 Wohnungen, der neue Konzern würde in die Top-Liga der europäischen Immobilienkonzerne aufsteigen.
Dort tummeln sich bislang nur wenige deutsche Unternehmen, vor allem der Bereich Gewerbeimmobilien ist dünn besetzt. Im Stoxx Europe 600 Real Estate, der die 26 größten europäischen Immobilienkonzerne abbildet, finden sich zum Beispiel nur vier deutsche Unternehmen, neben Vonovia, Deutsche Wohnen und LEG noch die im Bereich Shopping Center aktive Deutsche Euroshop. Aus Großbritannien kommen hingegen neun Unternehmen, selbst Frankreich stellt mit Unibail-Rodamco, Kléppiere, Gecina, Foncière des Régions und Icade fünf Adressen.
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Attraktive Kursentwicklung
Wer 2014 als Alternative zum direkten Immobilienerwerb Immobilienaktien gekauft hat, ist gut gefahren: Besonders zwischen Oktober 2014 und April 2015 verzeichneten europäische Immobilienaktien kräftige Kursgewinne, der Stoxx Europe 600 Real Estate legte um über 40 Prozent zu. Zu den Gewinnern zählen auch die beiden schwedischen Immobiliengesellschaften Castellum (WKN 906997) und JM (WKN 890459), auf die Roland Stadler von der Baader Bank hinweist.
Castellum, spezialisiert auf Gewerbeimmobilien, und JM, Entwickler von Wohnimmobilien, gehören zu den ganz großen skandinavischen Unternehmen aus dem Sektor, beide sind Bestandteil des Branchenindex. Auch Langfristanleger können sich freuen, trotz jüngster Rücksetzer: Wer bei Castellum Anfang 2010 eingestiegen ist, konnte seinen Einsatz mehr als verdoppeln, wer vor vier Jahren JM-Aktien gekauft hat, kommt sogar auf ein Plus von über 250 Prozent.