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    K+S  1927  0 Kommentare Schlacht in der Düngemittelbranche

    Der kanadische Düngemittelkonzern Potash will den deutschen Rivalen K+S schlucken. Eine baldige Offerte mit einer satten Prämie ist wahrscheinlich. Wie Zertifikate-Anleger davon profitieren können.

    Mit einem Paukenschlag wartete Ende Juni der Düngemittelhersteller Potash auf. Es wurde bekannt, dass die Kanadier den kleineren Rivalen K+S schlucken wollen. Dazu hat das Potash-Management dem Vorstand von K+S einen Vorschlag zur Übernahme aller Aktien übermittelt. Der darin genannte Preis: 41 Euro. Daraus errechnet sich ein Marktwert von rund sieben Mrd. Euro. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Offerte ist der Aktienkurs des DAX-Konzerns über die Marke von 40 Euro gesprungen. Seitdem erleben die Aktionäre von K+S eine Achterbahnfahrt. Das K+S-Management hat die von Potash angestoßene "freundliche Übernahme" nämlich zurückgewiesen. Die Transaktion "reflektiere nicht den fundamentalen Wert", teilte der Vorstand mit. Daraufhin gab der Aktienkurs einen Großteil der Gewinne wieder ab. Im Zuge der Sommer-Korrektur ging es mit der K+S-Aktie bis auf 31 Euro nach unten. Allerdings ließ sich Potash von der ablehnenden Haltung des Managements nicht beeindrucken und bestätigte mehrmals das Kaufinteresse. Daher legte die Notierung immer wieder kurze Rallyes hin und hielt sich dadurch weitaus besser als der Gesamtmarkt.

    Zuletzt sorgte eine Analystenstudie für neue Phantasie. Das Bankhaus Lampe sieht eine feindliche Übernahme näher rücken: "Wir rechnen in Kürze mit einem offiziellen Gebot von Potash, das über dem noch inoffiziellen Angebot von 41 Euro je K+S-Aktie liegen dürfte." Eine Offerte im Bereich von 41 bis 43 Euro ist durchaus realistisch. Analysten von Equinet sehen sogar Potenzial bis 55 Euro. Da sich die Anteilscheine von K+S nahezu komplett im Streubesitz befinden, läge die Entscheidung allein bei den Aktionären, ob sie eine solche Offerte annehmen oder nicht. Insgesamt ist das Chance-Risiko-Verhältnis bei K+S äußerst attraktiv. Einer möglichen Übernahmeprämie von 20 Prozent und mehr steht ein Rückschlagpotenzial von etwas mehr als zehn Prozent gegenüber – sollte die Transaktion platzen, ist ein kurzfristiger Rückfall in Richtung 30 Euro möglich. Auf diesem Niveau hatte die Aktie vor Beginn der Übernahmespekulationen gelegen. Zertifikate-Anleger können dabei ganz unter-schiedlich an den Basiswert herangehen. Die klassische Variante, um von einer möglichen Offerte zu profitieren, sind gehebelte Long-Investments. Dabei sollten Anleger nicht allzu aggressiv herangehen, um bei einem Scheitern der Übernahme nicht ausgestoppt zu werden. Ein Wave Unlimited-Zertifikat (ISIN DE000DT959C8) von der Deutschen Bank trägt diesem Umstand Rechnung. Das Hebelpapier ist mit einem Hebel von drei ausgestattet. Wer das Knock-Out-Risiko umgehen will, greift zu einem K+S Discount Call (ISIN DE000HY7SM56) von UniCredit onemarkets. Um hier am 16. Dezember die Maximalrendite von 18,3 Prozent einzustreichen, reicht es schon aus, wenn die K+S-Aktie auf dem aktuellen Niveau bleibt oder sogar leicht fällt: Entscheidend ist die Marke von 30 Euro. Erst unterhalb von 28 Euro resultiert ein Totalverlust, wobei dafür erst der Kurs am Bewertungstag entscheidend ist. Wem die Gesamtmarktentwicklung zu unsicher ist, schaut sich einen Alpha Turbo der DZ Bank an (ISIN DE000DG4GZF3). Bei dem Papier ist es egal, ob die Aktie steigt oder fällt. Wichtig ist nur, dass sich K+S besser entwickelt als der DAX. Denn der Schein bildet die Outperformance mit einem Hebel von 2,7 ab.

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    Christian Scheid
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    Christian Scheid arbeitet als freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Der 43-Jährigen begann sich bereits während seines Studiums der Volkswirtschaftslehre Mitte der 1990er-Jahre für die Geschehnisse an den internationalen Finanzmärkten zu interessieren. Aus dieser Zeit stammt auch seine Leidenschaft fürs Trading. Nach seiner Tätigkeit als Ressortleiter Aktien beim Anlegermagazin „Börse Online“ machte er sich im Jahr 2006 selbstständig. Seitdem schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen über Aktien, Anlage-Zertifikate und Hebelprodukte. Auf der Plattform wikifolio.com handelt er seit 2012 unter „Scheid“. In seinen sechs wikifolios bzw. den dazugehörigen Zertifikaten sind aktuell insgesamt knapp 4 Mio. EUR investiert.
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    Verfasst von 2Christian Scheid
    K+S Schlacht in der Düngemittelbranche Der kanadische Düngemittelkonzern Potash will den deutschen Rivalen K+S schlucken. Eine baldige Offerte mit einer satten Prämie ist wahrscheinlich. Wie Zertifikate-Anleger davon profitieren können. Mit einem Paukenschlag wartete Ende Juni der Düngemittelhersteller Potash auf...