Egbert Prior
Evotec mit hohem Wachstumstempo
Evotec steht operativ ausgezeichnet da, besser als je zuvor in der Firmengeschichte. Das sagt Vorstandschef Werner Lanthaler im Gespräch mit der Prior Börse. Der Hamburger Wirkstofforscher schraubte zweimal hintereinander die Umsatzprognose hoch. Die Erlöse sollen nun – vor Umsätzen aus Meilensteinen, Abschlagszahlungen und Lizenzen – um etwa 45% auf gut 100 Millionen klettern. Als Wachstumstreiber nennt Lanthaler eine starke Nachfrage von amerikanischen Biotechnologieunternehmen und die gute Entwicklung der Pharmapartnerschaften. Im Brot- und Buttergeschäft betreibt Evotec Wirkstofforschung im Auftrag von Pharmafirmen. Diese Dienstleistungen repräsentieren ungefähr zwei Drittel des Umsatzes. Aus den Erträgen finanziert Evotec die eigene Forschungspipeline. Lanthaler betont die hohe Profitabilität des Dienst-leistungsgeschäfts. Ungefähr 20% EBITDA-Marge. Bei 100 Millionen Umsatz, summiert sich der Gewinn auf 20 Millionen. Diesen Betrag stecken die Hanseaten im laufenden Turnus in die eigene Forschung. Evotec arbeitet mit 12 der weltweit Top-20-Pharmafirmen zusammen. Wichtigste Partner sind Merck & Co, Sanofi und Bayer. Die Forschungspipeline ist mit einer Vielzahl von Wirkstoffkandidaten bestückt, die auf ein breites Spektrum an Indikationen (Onkologie, Diabetes, Neurologie, Schmerz etc.) zielen. Die gute Streuung macht Sinn. Scheitert ein Projekt, was in dieser Branche eher die Regel als die Ausnahme ist, fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Im Sommer kam beispielsweise der bislang größte Hoffnungsträger, ein gemeinsam mit Roche vorangetriebenes Alzheimer-Projekt, abhanden. Eine klinische Studie zeigte nur wenig Wirksamkeit der Substanz. Der Aktienkurs ging in die Knie, hat sich aber seither komplett erholt. Aktuell 3,90 Euro. Börsenwert gut 500 Millionen. Die Bilanz ist kerngesund. Keine Bankschulden. Eigenkapitalquote 62%. 141 Millionen liquide Mittel. Rekord. Im Frühjahr übernahm Evotec den Forschungsstandort von Sanofi in Toulouse. Einschließlich 200 hochqualifizierter Mitarbeiter. Nun seien wieder ausreichend Personal und Kapazitäten vorhanden, erläutert Lanthaler. Insgesamt arbeiten jetzt rund 1.000 Wissenschaftler für Evotec. Fazit: Überzeugendes Geschäftsmodell mit Forschungsphantasie.
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