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    Sparer aufgepasst  7677  2 Kommentare Vorsicht vor der Nullzins-Falle! Wenn Aktien und Immobilien zur Gefahr werden

    Here we go again! Heute ist wieder großer Fed-Tag. Einmal mehr dürfen Anleger an diesem Abend gebannt über den großen Teich blicken. Wie so oft in diesem Jahr, dreht sich auch dieses Mal alles um die entscheidende Frage: Wird die US-Notenbank die so oft heraufbeschworene Zinswende einleiten?

    1000. Mal berührt, 1000. Mal ist Nichts passiert. Aber wer weiß, vielleicht klappt es ja beim 1001. Mal? Einer, der inständig darauf hofft, dass Fed-Chefin Janet Yellen heute die Zinswende zumindest verbal einleiten wird, ist Thomas Straubhaar. Der Schweizer Ökonom sehnt sich in der „Welt“ ein Ende der Nullzinsen herbei. Denn: Die Nullzinspolitik locke Sparer in eine gefährliche Falle.

    Für Straubhaar gibt es „mehr als genug“ Gründe, die Zinsen endlich wieder anzuheben. Die Wirtschaftsdaten der USA sprechen eine deutliche Sprache und auch in der EU mehrten sich die Zeichen einer konjunkturellen Erholung. Sollte die Fed trotzdem an der Nullzinspolitik festhalten und die Europäische Zentralbank, wie in der vergangenen Woche angekündigt, diese sogar noch ausweiten (siehe hier), dann entbehre das jeglicher theoretischer Grundlage oder empirischer Erfahrung, kritisiert der Ökonom. Im Gegenteil, die Fed sollte seiner Meinung nach aus ihren Fehlern der Vergangenheit lernen: „In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts hatte sie in ähnlicher Situation einer guten Konjunkturentwicklung die Zinsen zu lange zu tief gehalten und mit viel zu viel und viel zu billigem Geld die Immobilienblase angefacht, die später die gesamte Weltwirtschaft in die stärkste Rezession der Nachkriegszeit riss.“

    „Tiefe Zinsen machen Verschuldung billig“

    Das Problem mit den Nullzinsen sei, dass Finanz- und Realwirtschaft durch sie immer weiter auseinanderdriften und unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten folgen. Anstatt die realen Gegebenheiten abzubilden, befeuerten sie Blasen und Exzesse. „Tiefe Zinsen machen die private Verschuldung billig“, konstatiert Straubhaar. Verbraucher könnten sich Konsum auf Pump leisten und Unternehmen beliebig in Projekte investieren, ungeachtet dessen, ob sich eine solche Investition überhaupt lohnt. Damit werde in Kauf genommen, dass „viele, die sich heute günstig verschulden, in böse Schwierigkeiten geraten könnten, wenn die Zinsen eines Tages wieder auf ein normales Niveau steigen sollten.“

    Kritisch sieht Straubhaar zudem die durch die Niedrigzinsen befeuerte Flucht in Aktien und Immobilien. Für viele Sparer gleicht die Suche nach Renditen der berühmten Nadel im Heuhaufen. Weil Anleihen, Tagesgeld- und Sparkonten in Niedrigzinszeiten keine echte Option mehr sind, investieren viele Sparer plötzlich in Aktien. Ein Fehler, findet Straubhaar.

    Sparer tappen in die Aktienfalle

    Erstens werden die Börsenkurse dadurch künstlich in die Höhe getrieben. Der Kurs einer Aktie gibt folglich keine Auskunft mehr über die Geschäftsentwicklung eines Unternehmens. Es sei schlicht die Nachfrage und eben nicht der betriebswirtschaftliche Erfolg, der eine Aktie in die Höhe klettern lässt. „Wenn aber Börsenkurse oder Immobilienpreise deutlich rascher steigen als die reale Wachstumsrate von Produktivität, Effizienz oder Leistungsfähigkeit von Unternehmen, müssen zwangsläufig die Warnlichter angehen“, warnt der Ökonom (siehe auch: Illusion des Reichtums zerplatzt – Aktionären und Immobilienbesitzern droht böses Erwachen).

    Zweitens könnten Insider die Ahnungslosigkeit neuer Börsianer ausnutzen, indem sie Volatilität erzeugen und auf Kosten von Kleinanlegern oder uniformierten Outsidern zu eigenen Gunsten Kasse machen. Dann, so Straubhaar, sitzen die Anleger in der Falle und es droht ein Bumerangeffekt. Nämlich dann, wenn die Blase, die sich selbst geschaffen haben, plötzlich platzt. (Lesen Sie hierzu außerdem: Schulden-Kollaps! Schneeballsystem der Zentralbanken stürzt ein).




    wallstreetONLINE Redaktion
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    Sparer aufgepasst Vorsicht vor der Nullzins-Falle! Wenn Aktien und Immobilien zur Gefahr werden Thomas Straubhaar hofft darauf, dass die Fed heute endlich die Zinswende einleitet. Denn je länger die Ära der Nullzinsen anhält, desto größer wird die Gefahr für Sparer, in die Aktienfalle zu tappen.