
Marktkommentar 38 Fonds im Crashtest: Der First Private Wealth hat klar die Nase vorn
Traditionelle Staatsanleihen sind in vielen Portfolios die defensive Variante. Bald könnte es schwer für sie werden, diese Funktion zufriedenstellend auszuführen. Defensive Strategiefonds bieten eine Alternative und sind ein weitgehend unkorrelierter Baustein im klassischen Anlageportfolio. Nach einer aktuellen Studie von FWW landet der First Private Wealth der Frankfurter Investmentboutique auf Platz 1.
Unter Strategiefonds fasst der Fondsdatenanbieter FWW Produkte zusammen, die eine Strategie auf einzelne oder mehrere Asset-Klassen verfolgen. Die Fondsmanager nutzen hier nicht nur klassische Anlagemöglichkeiten, eine wichtige Rolle spielen meist derivative Instrumente. Das erklärte Ziel ist keine relative Performance zur Benchmark, sondern absolute Erträge.
Die Kombination von defensiven und risikoreichen Investments, wie sie bei klassischen Mischfonds zu finden ist, reicht Fondsmanager Markus Brückner nicht. Für den Flaggschiff-Fonds der Frankfurter Investmentboutique diversifiziert er zudem über zahlreiche Strategien, die einen marktunabhängigen Mehrwert liefern sollen. Die Hedgefonds-ähnlichen Strategien nehmen gemessen am Risikobudget rund die Hälfte des Portfolios ein. In den ersten acht Monaten dieses Jahres lieferten sie allerdings rund 90 Prozent der Performance. Die andere Hälfte des Risikobudgets verteilt sich gleichmäßig auf defensive Anlagen wie Staatsanleihen und Risikoanlagen wie Aktien.
Unterstützung bei der Suche nach günstigen Anlagegelegenheiten liefert eine selbst aufgebaute Datenbank, mit deren Hilfe Brückner die Märkte überwacht. So erkennt er ungewöhnliche Entwicklungen, die er dann analysiert. Stuft er sie als vorübergehend ein, versucht er daraus Profit zu schlagen. Typische Strategien für den Fonds sind marktneutrale Trades. Zum Beispiel handelt er Rohstoffwährungen long gegen Short-Positionen in Rohstoffen oder ein Portfolio aus attraktiven europäischen Aktien gegen ein Portfolio aus unattraktiven europäischen Titeln.
Brückner strebt eine jährliche Performance von 5 bis 7 Prozent an. Kapitalerhalt steht dabei für den Absolute-Return-Fonds vor Kapitalmaximierung. Der maximale Verlust pro Jahr soll nicht höher als 5 bis 7 Prozent liegen. Seit Auflage der institutionellen Tranche 2008 - 2011 kam eine für Privatanleger hinzu - erzielte der Fonds in jedem Kalenderjahr ein Plus. Im Schnitt lag die jährliche Wertentwicklung bis Ende September bei 6 Prozent.
Sabine Groth, Das Investment
Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices (Stichtag: 23. September 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis