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    Finnland plant es bereits  12225  7 Kommentare Bedingungsloses Grundeinkommen auch in Deutschland? Das sagt die w:o-Community

    Finnland könnte zum Testballon eines ganz besonderen Sozialexperiments werden. Offenbar denkt die Regierung über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens nach. Konkrete Pläne dazu soll es zwar frühestens im November 2016 geben, trotzdem ist das Medienecho gewaltig. Weltweit wird diskutiert: Kann das funktionieren?

    Auch wallstreet:online berichtete über den vermeintlichen Traum, monatlich 800 Euro aufs Bankkonto zu bekommen. Wahrwerden könnte er demnach für erwachsene Finnen. Sie sollen den Berichten zufolge ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen. Im Gegenzug würden alle bisherigen Sozialleistungen wegfallen. Eine Idee, die auch hierzulande Schule machen sollte?

    „Sollte Deutschland ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen?“, wollte wallstreet:online deshalb von seiner Community wissen. Die w:o-Mitglieder zeigen sich in dieser Frage gespalten: 54,2 Prozent der insgesamt 3092 Teilnehmer finden: „Ja, das ist eine gute Idee“, 45,8 Prozent sagen dagegen: „Nein, davon halte ich nichts.“

    So diskutiert die Community

    „Das könnte tatsächlich funktionieren“, schreibt das Community-Mitglied LittleBuy und eröffnet damit die Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen. Je länger man darüber nachdenke, umso mehr würden die Vorteile gegenüber den Nachteilen überwiegen. „Einen Versuch wäre es wert.“ Auch ClausSch findet die Idee nicht verkehrt. Diese sei immer noch besser als „die Schikane in Sachen Hartz IV“. Gleichzeitig beschäftigt ihn aber die Frage, was denn eigentlich aus den öffentlichen Bediensteten werden würde, die man dann nicht mehr brauche. Damit spielt ClausSch auf das Ziel an, den Verwaltungsaufwand durch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommen erheblich zu reduzieren.

    Es sind Detailfragen wie diese, die in der Community kontrovers diskutiert werden. So zum Beispiel auch die genaue Definition des Begriffs. „Na ja, Grundeinkommen heißt Grundeinkommen“, findet Boersenbommel, „jeder bekommt es vom Baby bis zum Greis, ob arm oder reich.“ Borazon pflichtet ihm bei: „Natürlich bekäme JEDER die 800 Euro/Monat.“ Tatsächlich ist in den Plänen jedoch nur die Rede von erwachsenen Bürgern, worauf auch capitolist hinweist.

    Das widerspreche aber der Definition, findet borazon: „Wenn es für Kinder weniger gibt, d.h. wenn die Höhe der Zahlung vom Alter abhängt, ist es genau genommen kein ‚bedingungsloses (!) Grundeinkommen‘ mehr.“ Das Community-Mitglied könne sich nur schwer vorstellen, dass ein alleinstehender Mensch mit drei Kindern 800 Euro bekäme, ein kinderloses Paar dagegen 1.600 Euro. Da stünde sofort das Bundesverfassungsgericht auf der Matte. Auch für capitolist bleibt es fraglich, ob sich ein solches Modell für Deutschland eignet.

    „Kein Paradies für Faulenzer“

    Des Weiteren stellt sich die Frage der Finanzierung. Mit dem Sozialstaat ginge es zu Ende, meint Ines43. Borazon zufolge müsste das bedingungslose Grundeinkommen über Enteignung und massive Inflation finanziert werden. Sein Fazit: „In 10 Jahren wäre Deutschland so weit wie jetzt Venezuela, aber ohne Öl.“

    Andere wiederum scheinen sich mehr Sorgen über die „ideologischen“ Folgen zu machen: „Der Kommunismus ist zurück", schreibt Teutonica. Das sieht optimiert vollkommen anders: „Mit so einem Grundeinkommen könnte ich mir sogar vorstellen, dass es weniger Kommunismus geben würde, weil jene, die Arbeitsplätze schaffen und sichern und daher oft auch mehr leisten endlich wieder mehr verdienen können.“

    Capitolist betont, es sei „nicht das Paradies für irgendwelche Faulenzer.“ Denn warum sollten die Finnen sich plötzlich mit 800 Euro zufriedengeben? Unrealistisch, findet das Community-Mitglied: „Wahrscheinlich gehen sie alle weiter einfach ihrer Arbeit nach.“ Alles in allem findet capitolist die Idee spannend: „Mal sehen, was noch so durchsickert, aus Finnland.“ Auch LittleBuy schreibt: „Auf diesen Praxistest bin ich aber wirklich mal gespannt.“





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