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    Glaubwürdigkeit der Notenbanken steht auf dem Spiel  5205  0 Kommentare Weltbörsen im Sog der Notenbanken

    Die Weltbörsen tendierten in der letzten Woche sehr schwach, da sie im Sog der Notenbanken sind. Erst enttäuschte der EZB-Chef Mario Draghi die Anleger, indem er nicht „lieferte“, also nicht den Markterwartungen entsprach, und nun warten alle Anleger auf die Entscheidung von FED-Chefin Janet Yellen am 16. Dezember. Wenn auch die FED nicht „liefern“ sollte, steht die Glaubwürdigkeit der Notenbanken auf dem Spiel. Die Notenbanken manipulieren zunehmend die Finanzmärkte, allen voran die FED.

    Weltbörsen auf Talfahrt

     

    Die Weltbörsen gaben in den vergangenen beiden Wochen kräftig nach. Der DAX fiel seit Anfang Dezember von etwa 11.400 auf 10.282 Indexpunkte, also um über 1000 Indexpunkte bzw. über 10 Prozent, davon am Freitag um 2,77 Prozent. Der amerikanische Dow Jones Industrial Index (kurz: DJI)fiel im Dezember von 17.900 auf 17.265 Indexpunkte, also um etwa 600 DJI-Indexpunkte,  dabei -1,79 Prozent am Freitag. Auch der EuroStoxx gab am Freitag um 2,32 Prozent auf 3183 Indexpunkte nach und der japanische Nikkei-Index fiel am Freitag um 1,94 Prozent auf 18.705 Indexpunkte.  Aus einer erhofften Jahresendrally wurde also zunächst eine kräftige Korrektur wie es aber oft in den ersten 2 Wochen des Dezembers vorkommt. Gold und Silber konnten von dem kräftigen Kursabschwung an den Weltbörsen kaum profitieren. Gold blieb mit 1075 US-Dollar/Feinunze  nahe dem 5-Jahrestief von 1048 US-Dollar/Feinunze und Silber brach am Freitag sogar um 1,3 Prozent auf unter 14 USD/Feinunze ein.

     

    Schwacher Yuan macht Sorgen

     

    Auch der schwache Yuan brachte zuletzt Bewegung in die ohnehin schwachen Schwellenländerwährungen. Der Rubel wurde in 2 Wochen um 10 Prozent abgewertet. Eine ähnliche Reaktion gab es schon am 24. August nach der Yuan-Abwertung um 3 Prozent. Der Yuan wird im Dezember nächsten Jahres als fünfte Welt-Reservenwährung aufgenommen. Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis er dem US-Dollar als Weltreservenwährung echte Konkurrenz machen kann. Perspektivisch ist dies aber möglich und dann haben die USA ein großes Problem. Auffallend sind aber schon lange die verstärkten Goldkäufe der chinesischen  Notenbank. Zudem meiden schon einige Länder den US-Dollar als sonst übliche Handelswährung.

     

    Anleger machen sich zum Sklaven der Notenbanken

     

    Erst wurden die Anleger von dem EZB-Chef Mario Draghi enttäuscht, da er den Markterwartungen nicht entsprach. Und nun haben die Anleger Angst vor einer „falschen“ FED-Entscheidung am 15./16. Dezember, also eine Zinserhöhung um 0,25 Basispunkte. Draghi erhöhte den Einlagen(minus)zins der EZB nur auf -0,3 Prozent anstelle der erwarteten -0,4 Prozent. Auf der anderen Seite erhöhte er nicht wie erwartet das Volumen der Anleihenkäufe. Die Lockerung der Geldpolitik war damit geringer als zuvor von den Marktteilnehmern erhofft ausgefallen. Damit machen sich die Anleger aber selbst auch zum Sklaven der Notenbanken. Der erhoffte Wachstumsschub kommt dadurch nicht zustande. Nicht mal die angestrebte Erhöhung der Inflationsrate auf 2 Prozent ist in Sichtweite. Die Maßnahmen der Notenbanken verpuffen also. Auf der anderen Seite müssen wir uns fragen, wo wir in der Wirtschaft und der Börse stehen würden, wenn es die extrem expansive Geldpolitik seit 2008 nicht gegeben hätte.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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