C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien November 2015
Überblick
Der Edelmetallsektor startete den Monat mit Kursverlusten, konnte sich im weiteren Verlauf aber stabilisieren. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index
fielen um -7,9%, der MV Junior Gold Mines Index um -8,6%, Gold um -6,7%, Silber um -9,4% (alle Werte in USD). Damit ist es dem Sektor abermals nicht gelungenen, die langfristigen Trendlinien zu
überwinden. Ein recht guter Sentiment-Indikator ist die Positionierung der Futures-Marktteilnehmer an der großen Metallbörse COMEX in den USA. Diese Positionierung hat ein Extrem erreicht, welches
seit 15 Jahren nicht gesehen wurde. Da dieses Extrem nach relativ moderaten Kursverlusten erreicht wurde, deutet das darauf hin, dass die Marktteilnehmer zunehmend unwillig sind, pro-zyklisch auf
fallende Kurse zu setzen. Insgesamt ist die technische Situation weiter negativ zu bewerten, so lange der Sektor es nicht schafft, ein höheres Hoch auf Wochenbasis zu erreichen.
Marktüberblick
Trotz der geopolitisch sehr schwierigen Lage konnten sich die breiten Kapitalmärkte bis Ende des abgelaufenen Monats gut behaupten. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren unter anderem die
Aussagen des EZB-Präsidenten gewesen. So betonte Mario Draghi, dass die Europäische Notenbank alles in Ihrer Macht stehende tun werde, um die nach wie vor sehr niedrige Inflation zu bekämpfen. Die
Verbraucherpreise im Euro Raum sind im Oktober um nur 0,1% gestiegen, als erklärter Zielwert gilt die Marke von knapp 2%. Insbesondere das Anleihen Kaufprogramm sei ein
„mächtiges und flexibles Instrument“. Damit bereitete die EZB die Finanzmärkte indirekt auf eine weitere Lockerung der geldpolitischen Maßnahmen im Rahmen der nächsten Notenbanksitzung Anfang
Dezember vor.
Global gesehen wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr aufgrund des Abschwungs in einigen der Emerging Marktes nur rund 3% wachsen. Insbesondere der Verfall der Rohstoffpreise und ein teilweise deutlicher Kapitalabfluss setzten vielen Schwellenländern zu. Einige Investoren beschäftigen sich zudem mit der Frage, wie die Finanzmärkte auf die möglicherweise bevorstehende erste Zinserhöhung in den USA reagieren werden. Im Gegensatz zu Europa ist die wirtschaftliche Situation in den USA deutlich erfreulicher. Die jüngsten Einkaufsmanagerindizes fielen positiv aus, die Lage am Arbeitsmarkt ist weiterhin entspannt. So fiel beispielsweise die Arbeitslosenquote zum ersten Mal seit 2008 unter 5%.