checkAd

    Betrügerisches Schneeballsystem  6947  0 Kommentare Skandal-Pharmachef verhaftet! Martin Shkreli von Bundesagenten abgeführt - Aktie bricht ein

    Vom Wunderkind der Wall Street zum „Most hated man in America“ – Diese steile Karriere legte Martin Shkreli hin, nachdem er den Preis für ein lebensnotwendiges Medikament um 5.000 Prozent erhöhte. Jetzt wurde er in New York verhaftet. An der Börse kommt es daraufhin zum Ausverkauf.

    Shkrelis Geschichte beginnt an der Wall Street, wo er in jungen Jahren bereits nennenswerte Erfolge feiert. Er gründet daraufhin seinen ersten eigenen Hedgefonds namens MSMB Capital Management. Doch der Erfolg steigt ihm schließlich zu Kopf. Im Juni 2011 fädelt Shkreli laut „Bloomberg“ einen „desaströsen Deal“ mit Merrill Lynch ein, der MSMB 7 Millionen US-Dollar kostet – und den Hedgefonds letztlich in die Pleite treibt.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Bank of America!
    Short
    40,51€
    Basispreis
    0,21
    Ask
    × 14,90
    Hebel
    Long
    36,13€
    Basispreis
    0,22
    Ask
    × 14,23
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Exzentriker mit Hang zur Preisschraube

    Als Nächstes versucht Shkreli sein Glück in der Pharmabranche. Dort entwickelt er eine Strategie, die ihm im September dieses Jahres den BBC-Titel „Most hated man in America“ einbringen wird: Die Patente kaum beachteter Medikamente aufkaufen und dann kräftig an der Preisschraube drehen. Das war das Geschäftsmodell von Retrophin, einer von Shrekli 2011 gegründeten Biotechfirma, und es ist auch das Geschäftsmodell von Turing Pharmaceuticals, seinem aktuellen Pharmaunternehmen. Letzteres sorgte vor wenigen Monaten für heftige Schlagzeilen, weil es den Preis für Daraprim, einem Medikament gegen Toxoplasmose, von 13,50 US-Dollar auf 750 US-Dollar in die Höhe trieb (siehe: 5.000 Prozent! Wenn Leben Retten zu billig ist – Pharmachef dreht an Preisschraube).

    An diesem Donnerstag beherrscht Shkreli nun erneut die Schlagzeilen. Wie „Bloomberg“ berichtet, soll er am Morgen von Bundesagenten in seiner Wohnung in Manhattan verhaftet worden sein. Vorwurf: Betrug.

    Schneeballsystem, um alte Schulden zu begleichen

    Die Verhaftung stehe jedoch nicht in Zusammenhang mit seiner aktuellen Tätigkeit. Vielmehr geht es um seine Zeit als CEO von Retrophin. Shkreli wird vorgeworfen, das Pharmaunternehmen als Schneeballsystem genutzt zu haben, um die Schulden seines Hedgefonds zu begleichen. Demnach soll Shkreli frühere MSMB-Investoren heimlich mit Retrophin-Aktien und Firmengeldern ausbezahlt haben. Das Pharmaunternehmen feuerte Shrekli schließlich und verklagte ihn auf Schadensersatz.

    Dieser Zivilklage folgt nun also auch ein strafrechtliches Verfahren. Neben Shkreli wurde sein Anwalt Evan Greebel verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, das komplizierte Schneeballsystem mit eingefädelt zu haben. Laut Retrophin soll Shkreli zehn frühere MSMB-Investoren ausbezahlt haben. Das Geld floss demnach im Rahmen von angeblichen Beratertätigkeiten oder über Aktien des Unternehmens. Shkreli selbst streitet die Vorwürfe vehement ab.

    KaloBios-Aktie geht baden

    Besonders bitter ist die Nachricht über seine Verhaftung für KaloBios. Das Pharmaunternehmen stand mit dem Rücken zur Wand, galt eigentlich als erledigt. Doch dann stieg Shkreli gemeinsam mit anderen Investoren quasi über Nacht bei KaloBios ein, die Aktie des Unternehmens ging daraufhin um über 800 Prozent durch die Decke. Pech für einen Trader, der dabei sein gesamtes Vermögen verlor (siehe: Fataler Leerverkauf treibt Trader über Nacht in den Ruin – Jetzt soll die Community spenden). Alle Hoffnungen des Unternehmens ruhen seither auf Shkreli – und könnten nun durch die Verhaftung endgültig zunichte sein. Laut „Bloomberg“ besteht angesichts der zahlreichen Verfahren (neben den Justizbehörden ermittelt auch die Börsenaufsicht SEC) die Gefahr, dass Shkreli verboten wird, ein börsennotiertes Unternehmen zu führen. Auf Turing Pharmaceuticals hätte ein solches Verbot keine unmittelbaren Auswirkungen, das Unternehmen ist nicht an der Börse. KaloBios dagegen schon. Entsprechend die Reaktion an der Börse: Die Aktie rauschte im vorbörslichen Handel 53 Prozent in die Tiefe und wurde vom Nasdaq vorsorglich vom Handel ausgesetzt.




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Betrügerisches Schneeballsystem Skandal-Pharmachef verhaftet! Martin Shkreli von Bundesagenten abgeführt - Aktie bricht ein Vom Wunderkind der Wall Street zum „Most hated man in America“ - Diese steile Karriere legte Martin Shkreli hin, nachdem er den Preis für ein lebensnotwendiges Medikament um 5.000 Prozent erhöhte. Jetzt wurde er in New York verhaftet. An der Börse kommt es zum Ausverkauf.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer