Ausblick 2016 - Teil 1
Anleihen, Aktien, Emerging Markets - So heiß wird das Börsenjahr 2016
2016 steht vor der Tür: Welche Themen die Märkte am meisten bewegen werden und welche Chancen Sie auf keinen Fall verpassen sollten - Die Experten von Fidelity International verraten Ihnen, worauf es 2016 ankommt.
Teil 1: Allgemeiner Ausblick 2016
Aktien
Mehr Arbeitsplätze, mehr Lohn, mehr Schnäppchen – Beste Voraussetzungen für ein wahres Konsumjahr, findet Dominic Rossi. Er rechnet damit, dass der Konsum in den Industrieländern und vor allem in den USA im kommenden Jahr kräftig anziehen wird. Anna Stupnytska sieht darin den wichtigsten Wachstumsmotor 2016. Ein Motor, der auch den Aktienmarkt anheizen dürfte. „2016 verspricht ein besseres Jahr für Aktien zu werden als 2015“, so Rossi. Der Fidelity-Experte setzt in erster Linie auf US-Aktien, aber bei europäischen Aktien könnte im nächsten Jahr einiges zu holen sein. Im besonderen Fokus des Vermögensverwalters steht dabei das Thema Innovation, das laut Rossi eines der zentralen Anlegerthemen 2016 werden wird: „Innovationen werden die weltweiten Aktienmärkte transformieren und ein Umfeld schaffen, in dem US-Aktien ihre Führungsposition ausbauen.“ Im Mittelpunkt dieser Entwicklung stehe die Technologiebörse NASDAQ. Sie sei „bestens positioniert, um von den disruptiven Kräften zu profitieren“, glaubt der Fidelity-Experte.
Emerging Markets
Schwierig wird es seiner Meinung nach dagegen in den Schwellenländern. Hier präsentiere sich das Marktumfeld „unverändert schwierig“. Doch gerade weil viele Anleger die Hoffnung bereits aufgegeben haben (siehe hier), könnte sich ein Einstieg auszahlen. „Das ist der Zeitpunkt, an dem es sich für umsichtige Anleger lohnen könnte, wieder die Fühler nach attraktiven Chancen auszustrecken“, empfiehlt Rossi. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten. So müsse beispielsweise zwischen der Entwicklung der Aktienmärkte und der Wirtschaft unterschieden werden. Deren Wege könnten sich nämlich im kommenden Jahr trennen, warnt Fidelity. In Sachen Emerging Markets gilt es deshalb, die Spreu vom Weizen zu trennen. So leiden manche Schwellenländer eher unter der geringen Nachfrage aus China, anderen machen dagegen eher die niedrigen Rohstoffpreise oder der erschwerte Zugang zum internationalen Kapitalmarkt zu schaffen. Stupnytska rät Anlegern daher: „Diese Rahmbedingungen machen es wichtiger denn je, zwischen den Ländern, die am stärksten unter den Negativfaktoren leiden, und solchen mit besseren wirtschaftlichen und finanziellen Fundamentaldaten zu unterscheiden.“
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Unterschied ist auch das Stichwort für den Anleihemarkt. Die divergierende Geldpolitik der Zentralbanken – die amerikanische Notenbank wagte die Zinswende, während die Europäische Zentralbank ihre Anleihekäufe ausweitet - sorgt für ein spannendes Marktumfeld. Alles in allem rechnet Andrew Wells aber damit, dass die geldpolitischen Zügel locker bleiben und die Zentralbanken ihre Bilanzen weiter ausbauen werden. „Etwas anderes als ein langsames Herantasten an eine Normalisierung ist kaum vorstellbar.“ Für die Anleihemärkte wären das äußerst günstige Rahmenbedingungen, so Wells.
Der Fidelity-Experte erwartet insbesondere bei Unternehmensanleihen „ein starkes Jahr“. Zwar seien europäische Unternehmensanleihen wesentlich besser positioniert im Vergleich zu den Pendants in den USA, deren Fundamentaldaten sich verschlechtert hätten. Doch gerade das eröffne Anlegern günstige Chancen. Denn aufgrund der verschlechterten Rahmenbedingungen ergeben sich weitere Spreads und günstige Bewertungen. Der daraus resultierende positive Ausblick gilt laut Fidelity für das gesamte Kreditspektrum, von Investment- über Grade- bis hin zu Hochzins- und Schwellenländeranleihen.
Mehr zum Thema Anleihen gibt es morgen. Dann erklären Ihnen die Fidelity-Experten, warum sie ausgerechnet den asiatischen Hochzinsmarkt favorisieren.