Ölpreis

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    Rekorddefizit! Saudi-Arabien bekommt Quittung für riskanten Ölpreis-Krieg

    Ölpreis - Rekorddefizit! Saudi-Arabien bekommt Quittung für riskanten Ölpreis-Krieg

    Der angezettelte Ölpreis-Krieg wird für Saudi-Arabien zum Bumerang: Das Königreich muss in diesem Jahr ein Rekorddefizit von 326 Milliarden Rial (79 Milliarden Euro) verkraften. Nun heißt es sparen, sparen, sparen. Aber wo?

    Es ist ein Tanz auf Messers Schneide. Um seine Marktmacht zu sichern und andere Wettbewerber, allen voran die US-Fracking-Industrie, aus dem Markt zu drängen, öffnete Saudi-Arabien im vergangenen Jahr seine Ölschleusen. Seither befindet sich der Ölpreis im freien Fall. Trotzdem denkt das Königreich gar nicht daran, den Ölpreis-Krieg zu beenden. Im Gegenteil, „Öl marsch!“ lautet seit Dezember auch die offizielle Marschroute der Organisation Erdöl exportierender Länder. Das Ölkartell konnte sich nicht auf eine Begrenzung der Fördermengen einigen. Die Folge: "Die OPEC ist tot" - Jetzt macht jeder, was er will.

    Doch jetzt bekommt Saudi-Arabien die Quittung für seinen riskanten Kurs. Wie die Regierung in Riad am Montag bekannt gab, reißt der niedrige Ölpreis ein Haushaltsloch in Höhe von 326 Milliarden Rial (79 Milliarden Euro) in die Staatskassen des Königreichs. Ein Rekord. Die Ausgaben für das kommende Jahr werden demnach auf knapp 840 Milliarden Rial geschätzt, die Einnahmen auf nur etwas über 513 Milliarden Rial.

    Subventionen werden gekürzt

    Zwar sitzt das Königreich auf Währungsreserven in Höhe von fast 730 Milliarden US-Dollar. Aber je länger der Ölpreis-Krieg andauert, desto mehr schmilzt dieser Geldberg. Für Saudi-Arabien heißt es deshalb erstmals den Gürtel enger zu schnallen. Erste Sparpläne soll es bereits geben. So will die Regierung laut „Spiegel Online“ die Subventionen für Wasser, Strom und Ölprodukte anpassen. Zusätzlich würden Steuern beispielsweise auf Erfrischungsgetränke und Tabak angehoben, teilte das Finanzministerium mit. Darüber hinaus sollen mehr Einnahmen außerhalb des Ölsektors generiert werden. Demnach plant die Regierung Strukturreformen, darunter die Privatisierung einer Reihe von Wirtschaftsbereichen.

    Dies ist das erste Budget der Regierungszeit von König Salman bin Abdulasis, der im Januar den Thron bestiegen hatte. 2015 klaffte ebenfalls eine Lücke im Haushalt: Die Einnahmen beliefen sich auf 608 Milliarden Rial, geringer als erwartet. Die Ausgaben lagen hingegen bei 975 Milliarden Rial, wie der Sender Al-Arabija berichtete.

    Saudi-Arabien ist der weltweit größte Rohölexporteur. Nach Angaben von Al-Arabija stammen etwa drei Viertel der saudischen Einkünfte aus Ölexporten. Dem Sender zufolge basiere die Budgetkalkulation für 2016 auf einem Preis von 45 US-Dollar pro Barrel Rohöl. Derzeit liegt der Ölpreis bei etwas unter 40 US-Dollar.

    Mit dpa-AFX

      



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